Antriebstechnik : ATB Spielberg: Management bereitet trotz Protesten Verlagerung vor

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© Helene Waldner

Die ATB Spielberg GmbH hält auch nach der Solidaritätskundgebung ehemaliger Mitarbeiter am Montag an ihrem Sanierungsplan fest. Wie der Motorenproduzent in einer Aussendung mitteilte, werde mit den Verlagerungsvorbereitungen begonnen - "auf Basis des gerichtlichen Beschlusses, der keine aufschiebende Wirkung hat", ist das Unternehmen überzeugt.

"Die Produktion an den anderen Standorten soll so rasch wie möglich aufgenommen werden, um den Kunden und Lieferanten größtmögliche Kontinuität zu sichern", hieß es weiter in der Aussendung. Informationen und Berichte des Betriebsrates, der Gewerkschaft und der Arbeiterkammer würden nicht vollständig den Tatsachen entsprechen: "Diese schüren nur weiter falsche Hoffnungen der Belegschaft und führen zu Verunsicherung."

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Die Verlagerung soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, parallel dazu soll der Fokus in Spielberg zukünftig auf Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Kundenservice liegen, so die Pläne der Geschäftsführung. Darüber hinaus sei der Aufbau eines Distributionszentrum angedacht.

"Der Eigentümer hat lange um den Standort in Spielberg gekämpft und über die letzten Jahre mit Gesellschafterzuschüssen von über 20 Mio. Euro unterstützt. Nachdem der globale Markt für die Industrie nachhaltig schwer von der Corona-Krise getroffen wurde, ist das nicht mehr darstellbar", wurde einmal mehr betont.

Zuerst Mirko Kovats, dann die Chinesen - und dann das Aus

Der Industrielle Mirko Kovats ist 2001 bei der ATB eingestiegen. Nach einem insolvenzverfahren wurde der steirische Spezialist für Antriebstechnik im Jahr 2011 von der Gruppe Wolong aus China übernommen. (apa/red)

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