Serie EC Austria : Angezapft

schematische Darstellung einer Rechnerwolke mit drei Computern
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Für mittelständische Unternehmen ist das Outsourcing der direkte Weg zu modernen IT-Strukturen, die sie sich sonst niemals leisten könnten und für deren Aufbau sie in der Regel auch nicht über ausreichend qualifizierte Fachkräfte verfügen. Mit IT-Outsourcing kann also die Innovationslücke zu Großunternehmen geschlossen und so die Wettbewerbsfähigkeit sichergestellt werden.

Gerade die Medienbranche steht heute vor großen Herausforderungen. Der digitale Wandel verlangt, dass die Verlagshäuser ihre Online-Aktivitäten massiv ausbauen müssen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass dafür auch ein Ausbau erforderlicher Serverkapazitäten nötig ist. Will man die dazu benötigte Infrastruktur selbst betreiben, so ist das mit hohen einmaligen Investitionen verbunden. "Wir können die erforderlichen Server- und Speicherkapazitäten auf Knopfdruck zur Verfügung stellen", sagt Alexander Falchetto, Geschäftsführer der APA-IT, "und der Kunde bezahlt selbstverständlich nur, was auch tatsächlich genutzt wurde."

Ab in die Cloud

Das Outsourcing-Geschäft verlagert sich immer mehr in die Cloud. Die APA-IT kooperiert daher mit ProfitBricks. "So konnten wir unser Produktportfolio um eine wichtige Technologie ergänzen", erklärt Falchetto. Der deutsche Cloud-Anbieter steht für Schnelligkeit und Flexibilität: Paketgrößen gibt es nicht, CPU, RAM und Storage, alles ist frei kombinierbar.

Das neue Cloud-Service der APA-IT hat im Preisvergleich sogar gegen das Amazon-Angebot die Nase vorn. "Cloud heißt nicht zwangsläufig, dass man auf eine professionelle und persönliche Betreuung verzichten muss", sagt Falchetto. Bei Bedarf stellt das Team der APA-IT dem Kunden auch einen dedizierten Systemmanager zur Seite, der sich um den stabilen Betrieb seines Systems kümmert.

IT-Spagat

Der Betrieb einer IT-Infrastruktur wird immer mehr zu einem Spagat zwischen der Flexibilität im Dienste sich ändernder Geschäftsanforderungen und der Bewahrung der IT-Substanz. IT-Abteilungen müssen also auf die Anforderungen aus dem Business reagieren, ohne dabei ihre Systeme zu unterwandern. "Umgekehrt darf aber die Wahrung der Systemstabilität nicht damit erkauft werden, dass die Einführung neuer IT-Lösungen zu einem zeitraubenden Hürdenlauf wird", sagt Jochen Borenich, Vorstand der Kapsch BusinessCom, "um beides unter einen Hut zu bekommen, wurde der Ansatz der bimodalen IT entwickelt."

Kapsch BusinessCom hat das Konzept erstmals bei der Entwicklung einer neuen App, der Kapsch Sales-Pipeline App, umgesetzt. So konnte binnen kurzer Zeit eine mobile Applikation bereitgestellt werden, die optimal an den Anwendungsfall angepasst war. Entscheidend für den Erfolg des bimodalen Ansatzes sind die neuen Entwicklungsprozesse. Bisher formulierten die betroffenen Fachbereiche die Anforderungen und waren dann noch bei Tests und Abnahme involviert. "Nun werden die benötigten Datenmodelle und Funktionalitäten zum größten Teil in den Fachabteilungen selbst entwickelt. Die wissen am besten, was sie brauchen", erklärt Borenich. Um das fortschrittliche Konzept der bimodalen IT umzusetzen, braucht es jedoch entweder sehr viel Know-how oder einen Partner, der über die nötige Entwicklungserfahrung verfügt und der den Kunden – etwa durch eine Outsourcingpartnerschaft – gut kennt.

Wegbegleiter

Dass Outsourcing-Partnerschaften mehr als die Bereitstellung von Dienstleistungen bieten können, zeigt Wirecard CEE vor. Der Zahlungsmittelprovider unterstützt und berät Händler – vom großen Konzern bis zum Ein-Mann-Start-up – bei der Entwicklung individueller Bezahllösungen je nach Branche und Zielgruppe. "Neben einer guten Idee braucht es auch viel Know-how und Erfahrung, um online erfolgreich zu sein", sagt Roland Toch, Geschäftsführer der Wirecard CEE, "der Markt entwickelt sich wahnsinnig schnell, daher ist zukunftsorientiertes Denken und Handeln Pflicht."

Dank seiner langjährigen Erfahrung erkennt Toch die aktuellen Trends. "Mit Mobile Payment wird das bargeldlose Bezahlen nun auch offline zum Standard. Mittlerweile ist ein kompletter Tagesablauf mit allen Routen und Aktivitäten ohne Bargeld möglich." In den Smart Cities der Zukunft wird das Öffi-Ticket, das Taxi oder ein Carsharing-Fahrzeug via App gebucht und direkt online abgerechnet. Auch Kino- oder Theaterkarten kann man per Smartphone reservieren und bezahlen. Kredit- und Kundenkarten sind digital übers Mobiltelefon aufrufbar – die Brieftasche wird abgeschafft. Lang wird das laut Toch nicht mehr dauern: "Der Wandel ist rasant. Wir reden nicht von 20 Jahren, sondern von fünf."

Expansion

Eine aktuelle Entwicklung ist die Expansion des Zahlungsmittelproviders Klarna in Deutschland und Österreich. Der schwedische Marktführer hat die Sofort AG akquiriert. Den Ausschlag dafür hat neben dem Produkt Sofortüberweisung die starke Marktpräsenz der Sofort AG in mehreren europäischen Ländern gegeben. „Unsere vielen Händlerkontakte haben uns natürlich attraktiv gemacht", sagt Österreich- Geschäftsführer Christian Renk.

Marke bleibt

Die Marke Sofortüberweisung wird bestehen bleiben, es wird auch schon über eine Expansion nach Skandinavien nachgedacht. "Klarna und Sofortüberweisung sind zwei grundverschiedene Bezahlvarianten, die sich sehr gut ergänzen." Während Sofortüberweisung die unkomplizierte und schnelle Bezahlung mittels Onlinebanking erlaubt, steht Klarna für die Evolution des Rechnungskaufes im Internet. "Der Kauf auf Rechnung ist eine sehr traditionelle Bezahlform, die eng mit dem klassischen Versandhandel verbunden ist. Sie ist besonders bei den Käufern von Bekleidung und Schuhen beliebt." Denn diese wollen ihre endgültige Kaufentscheidung erst dann treffen, wenn sie die Ware in Händen halten. Ein weiterer Vorteil für den Kunden ist, dass Klarna den Kaufprozess vom Bezahlprozess abkoppelt. Wenn der Konsument einmal mit Klarna bezahlt hat, kann er bei jedem Klarna-Händler einkaufen, ohne seine vollständigen Personendaten eingeben zu müssen, es reicht die Eingabe seiner E-Mail-Adresse und seiner Postleitzahl. (Christian Stemberger)