Steiermark : Andritz eröffnet neues Forschungszentrum für Recycling

Der Grazer Technologiekonzern und Anlagenbauer Andritz hat in St. Michael in der Obersteiermark ein Test- und Forschungszentrum für die Recycling-Industrie eröffnet. Damit werde die Durchführung von Recycling-Versuchen unter realen Anlagenbedingungen möglich, teilte der Green Tech Cluster mit. Am selben Standort hat sich mit dem "Digital Waste Research Lab" der Montanuniversität Leoben ein Forschungszentrum für Abfallverwertung und Abfallwirtschaft angesiedelt.

Das neue Technologiezentrum verfügt über eine Gesamtfläche von 3.600 Quadratmetern und steht seit der Vorwoche Recycling-Kunden aus verschiedensten Industrien sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen zur Verfügung. "Wir wissen, wie wichtig es ist, Prozesse und Produkte kontinuierlich zu verbessern. Darum bieten wir unseren Kunden im ART-Center auch die Möglichkeit mit neuen Maschinen und Konfigurationen sowie mit verschiedensten Materialien zu experimentieren, um die wirklich beste Lösung für den jeweiligen Bedarf zu finden", erklärte Michael Waupotitsch, Vice President Reject and Recycling des Grazer Anlagenbauers.

Tests mit Ausrüstung "in Industriegröße"

Das Andritz Recycling Technology Center (ART-Center) ist mit innovativer Shredder-Technologie des international tätigen Unternehmens ausgestattet und ermöglicht Recycling-Tests unter realen Anlagenbedingungen mit Equipment in Industriegröße. Die Shredder können sowohl für die Vor- und Nachzerkleinerung als auch für die Feingranulation und den Aufschluss von Verbundmaterialien eingesetzt werden, wodurch Versuche mit den unterschiedlichsten Abfallströmen durchgeführt und komplette Recyclingprozesse nachgebildet werden können, wie es vonseiten des Unternehmens hieß.

Am selben Standort befindet sich auch das neue "Digital Waste Research Lab" der Montanuni Leoben. "Recyclingorientierte Kreislaufwirtschaft ist eine Antwort auf unsere Umweltprobleme. Neue innovative Sortier- und Aufbereitungstechnologien können unsere Abfälle verstärkt in nutzbringende Sekundärrohstoffe umwandeln", schilderte Roland Pomberger, Leiter des Lehrstuhls für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft an der Leobener Montanuni.

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Kooperation mit der Montanuniversität Leoben

Die Kooperation zwischen Andritz und der Montanuniversität schaffe Synergien zwischen Forschung und Wirtschaft, um Technologien und Produkte für die zukünftigen Anforderungen der Recycling-Industrie zu entwickeln, begrüßte der steirische Green Tech Cluster. Mit dem neuen Forschungszentrum des Leitbetriebs Andritz wachse das steirische "Green Tech Valley" weiter, wurde betont. "In diesem Innovationszentrum im Süden Österreichs entwickeln schon jetzt 20 Technologieführer und 1.800 universitär Forschende gemeinsam neue Lösungen für den Klimaschutz und die Kreislaufwirtschaft. Weiters befinden sich bereits 15 Umwelttechnik Kompetenzzentren im Green Tech Valley", erläuterte Cluster-Geschäftsführer Bernhard Puttinger.

Der börsennotierte Anlagenbauer Andritz hat laut Unternehmensangaben rund 27.800 Mitarbeiter und über 280 Standorte in mehr als 40 Ländern. Das Portfolio im Bereich Recycling bietet Lösungen für eine Vielzahl an verschiedenen Anwendungen: E-Schrott, Kühlgeräte, Kabel und Litzenkabel, Metalle, Bauteile von Altautos wie Ölfilter, Motorblöcke und Reifen, Haushalts-, Industrie-, Bio-und Holzabfälle sowie Abfallprodukte aus der Papier- und Zellstoffindustrie. (apa/red)