Chiphersteller : AMD mit Xilinx: Spekulationen um Milliardendeal als Angriff auf Intel

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© APA/HELMUT FOHRINGER

Der US-Chipkonzern AMD bläst laut Insidern mit einem möglichen Kauf von Xilinx zum Angriff auf den großen Rivalen Intel. Ein Deal, der Xilinx mit rund 30 Milliarden US-Dollar (25,5 Mrd. Euro) bewerten würde, könnte bereits in der kommenden Woche angekündigt werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" über Gespräche zwischen beiden Unternehmen berichtet.

Die Übernahme würde AMD dem Geschäft mit Chips für Rechenzentren einen Schub verleihen. In diesem Bereich ist vor allem Intel traditionell stark aufgestellt.

Die Chips von Xilinx wurden bisher vor allem in der Telekommunikationsindustrie verwendet, doch zuletzt richtete der Konzern den Fokus auch auf das Geschäft mit Rechenzentren. Dieser Markt boomt im Zuge der Digitalisierung mit immer mehr Diensten aus dem Internet. Zusätzlichen Schwung verlieh dem Geschäft die Coronakrise, da der Datenverkehr etwa durch Homeoffice und Videokonferenzen weiter nach oben schnellte. AMD könnte mit dem Kauf von Xilinx zudem in den Markt für Telekommunikationschips vordringen, der gerade vom globalen Aufbau der 5G-Netze profitiert.

Umwälzungen in der Halbleiterbranche weltweit

Xilinx bringt es per Schlusskurs vom Donnerstag von rund 106 Dollar je Aktie auf einen Marktwert von knapp 26 Milliarden Dollar. AMD ist an der Börse mit rund 100 Milliarden Dollar viermal so viel wert. Zum Vergleich: Der Dauerrivale Intel bringt es auf 227 Milliarden Dollar.

In die Chipbranche gibt es seit einiger Zeit vermehrt Übernahmen. So greift der Grafikkarten-Spezialisten Nvidia nach dem Chip-Designer ARM, einem Schlüssel-Unternehmen für die Smartphone-Branche. Aktuell verleibt sich zudem der US-Halbleiterkonzern Analog Devices den Rivalen Maxim Integrated Products in einer Milliardentransaktion ein.

In Europa hatte vor wenigen Monaten der stark auf die Autobranche ausgerichtete Dax-Konzern Infineon den US-Konkurrenten Cypress für 9 Milliarden Euro geschluckt. (dpa/apa/red)

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