Aluminiumindustrie : Amag: "Zufriedenstellendes Ergebnis" trotz Gewinneinbruch

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© Thomas Topf für INDUSTRIEMAGAZIN

Die Coronakrise hat den Gewinn des oberösterreichischen Aluminiumkonzerns Amag um knapp zwei Drittel einbrechen lassen. Das Ergebnis nach Ertragsteuern verringerte sich in den ersten drei Quartalen auf 11,1 Mio. Euro nach 30 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Der Umsatz sank um 18 Prozent auf 673,2 Mio. Euro.

In Anbetracht der schwierigen wirtschaftlichen Lage sei es ein "zufriedenstellendes Ergebnis", so Amag-Vorstandsvorsitzender Gerald Mayer in einer Aussendung. Eine "erfreuliche Ergebnisentwicklung" im Segment Metall habe die Covid-19- Einflüsse im Geschäftsbereich Recycling-Gusslegierungen und Aluminiumwalzprodukte gedämpft.

Die Amag hat außerdem die Strukturkosten an die Auslastung angepasst und die Kurzarbeit genutzt. Als positives Signal verwies Mayer auf den Abschluss der Übernahme eines Mehrheitsanteils an der deutschen Aircraft Philipp Gruppe.

Absatz auf rund 304.000 Tonnen gesunken

Der Gesamtabsatz der Amag belief sich in den ersten drei Quartalen 2020 auf 303.900 Tonnen. Zum Vergleich: In der Vorjahresperiode waren es noch 336.500 Tonnen. Gesunkene Aluminiumpreise drückten die Erlöse des heimischen Aluminiumkonzerns. In den ersten drei Quartalen lag der durchschnittliche Aluminiumpreis um 9 Prozent niedriger bei 1.663 Dollar (1.418 Euro) je Tonne.

Im dritten Quartal erreichte der heimische Aluminiumkonzern einen Gesamtabsatz von 100.700 Tonnen (Q3/2019: 110.500 Tonnen). Aufgrund des niedrigeren Aluminiumpreises und der geringeren Absatzmenge ging der Umsatz der Amag um 22 Prozent auf 209,3 Mio. Euro zurück.

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Gewinn von 100 Mio. Euro im Gesamtjahr erwartet

Für das Gesamtjahr erwartet der Amag-Vorstand einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 90 bis 100 Mio. EUR. Die Nachfrage nach Aluminiumprodukten werde nach wie vor durch die weltweite Covid-19-Pandemie beeinflusst, so der Vorstand. Das Segment Metall werde aber auch im vierten Quartal 2020 von niedrigeren Rohstoffkosten profitieren.

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Amag: Rückgänge werden bis 2022 spürbar sein

Die Amag-Manager erwarten aus heutiger Sicht, dass ein Vor-Corona-Niveau in den belieferten Industrien, mit Ausnahme der Verpackung und Luftfahrt, frühestens 2022 wieder erreicht werden kann. Die Nachfrage im Verpackungsbereich werde wohl weiterhin stabil sein, in der Luftfahrt könnte es wohl ein ähnliches Absatzniveau wie 2019 aber erst wieder in rund fünf Jahren geben. (apa/red)