Luftfahrtindustrie : Airbus baut sein Erfolgsmodell A321 bald auch in Frankreich

Airbus baut sein erfolgreiches Modell A321 von Mitte 2022 an auch am Firmensitz in Toulouse. Der europäische Flugzeugbauer reagiert damit auf die steigende Nachfrage - vor allem nach den Langstrecken-Versionen - für die Maschinen, die bisher nur in Hamburg und in Mobile im US-Bundesstaat Alabama zusammengebaut werden.

"Zur Optimierung der industriellen Abläufe erhöhen wir unsere globale A321-Produktionskapazität und Flexibilität und errichten eine Endmontagelinie der nächsten Generation in Toulouse", kündigte der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Michael Schöllhorn an. Es gehe darum, eine Art "Überlaufventil" für Hamburg zu schaffen sagte ein Airbus-Sprecher.

Dort hatten im vergangenen Jahr vor allem die Kabinen für die Langstrecken-Version A321LR für Engpässe und Verzögerungen in der Produktion gesorgt, obwohl Airbus in der Hansestadt eine vierte Endmontagelinie installiert hatte. Auf den Langstrecken setzen die meisten Fluggesellschaften auf drei oder sogar vier Kabinen-Klassen, was die Einrichtung komplizierter macht. In Hamburg werde aber weiterhin der Löwenanteil der A321-Maschinen gebaut, betonte der Sprecher. Von dort sollen auch die ersten Airbus A321XLR ausgeliefert werden, mit denen der Flugzeugbauer den als Kurzstrecken-Flugzeug konzipierten Typ für noch längere Strecken einsetzbar machen will.

Airbus baut zurzeit im Monat 60 Flugzeuge aus der A320/A321-Familie, will die Produktion aber bis zum nächsten Jahr auf 63 Maschinen nach oben schrauben.

In Toulouse werden Produktionskapazitäten durch das Aus für den Airbus A380 frei, von dem das letzte Exemplar Mitte dieses Jahres gebaut werden soll. Das gehe schneller und sei günstiger, als einen komplett neuen A321-Standort aufzubauen, erklärte der Konzern. Insgesamt sollen in der südfranzösischen Stadt aber nicht mehr Kurzstreckenflugzeuge gebaut werden als bisher. Die älteste A320-Endmontagelinie werde aufgegeben, sagte der Sprecher. (reuters/apa/red)