Erdgas : Abzweigung nach Österreich denkbar: Bulgarien baut neue Gasleitung

Bulgarien hat seine Gaspipeline zur Türkei ausgebaut, um die Routen für Gaslieferungen zu diversifizieren. Mit dem in Betrieb genommenen Abschnitt kann die zwischen beiden Ländern beförderte Gasmenge 15,7 Milliarden Kubikmeter im Jahr erreichen.

Südlicher Gaskorridor

Der Leitungsabschnitt im Südosten Bulgariens ist 20 Kilometer lang. Durch die Leitung kann Erdgas in jeweils ungefähr gleichen Mengen in beiden Richtungen fließen. Bulgariens Premier Bojko Borissow sagte laut bulgarischer Nachrichtenagentur BTA, mit der Fertigstellung der Pipeline könne man Gas aus der Türkei, aus Aserbaidschan, aus Russland und von allen Ländern des südlichen Gaskorridors erhalten.

Das Projekt schaffe Sicherheit für die Lieferungen von Erdgas für die Türkei und für Bulgarien sowie auch für die europäischen Staaten, so der türkische Energieminister Fatih Dönmez laut BTA bei der Eröffnung.

Turkish Stream könnte Abzweigung nach Österreich bekommen

Bulgarien bezieht Erdgas traditionell aus Russland. Moskau hat Interesse, durch die Ukraine, Moldau, Rumänien und Bulgarien verlaufende Liefertrassen in die Türkei zu verlegen.

Bulgarien plant bei der Schwarzmeerstadt Warna ein Gasverteilungszentrum für Südost-und Mitteleuropa. Durch die Fernleitung könnte aus der Türkei Gas für den künftigen "europäischen Gas-Hub 'Balkan'" fließen.

Zudem rechnet Sofia damit, dass die Fernleitung Turkish Stream eine Abzweigung durch Bulgarien bekommt - Richtung Serbien, Mazedonien, Ungarn und Österreich, wie es seitens Borissows hieß. (dpa/apa/red)