Automatisierung : ABB-Chef Ulrich Spiesshofer: Bernecker+Rainer "entwickelt sich über Plan"

2017 wurde der oberösterreichische Steuerungshersteller Bernecker + Rainer Industrie-Elektronik (B&R) vom Schweizer Industrieriesen ABB aufgekauft. B&R wurde 1979 in Eggelsberg von Erwin Bernecker und Josef Rainer gegründet und stellt für Maschinenbauer Produkte zur Automatisierung ihrer Anlagen her. Im Zuge der Präsentation der ABB-Jahreszahlen streute der CEO Ulrich Spiesshofer dem Neuzugang Rosen. "B&R entwickelt sich über unserem Plan", sagte er am Donnerstag. Das Management mache einen tollen Job, man wolle nun gemeinsam Gas geben. Die Integration des Innviertler Unternehmens wurde laut Spiesshofer schneller abschlossen als erwartet und die Industrieautomation-Division, zu der B&R nun gehört, habe sich sehr gut entwickelt. "B&R hat da einen ganz wichtigen Effekt", meinte der Chef des Elektrotechnik-Konzerns.

In den kommenden Jahren will Spiesshofer weiter "massiv" in B&R investieren, eine konkrete Summe nannte er aber nicht. Auch ein wesentlicher Ausbau des Personals, das der ABB-Chef als "Perle der B&R" bezeichnet, sei geplant. Für die Innviertler sind weltweit über 3.000 Arbeitnehmer tätig, davon rund zwei Drittel in Österreich.

Der Schweizer Industriekonzern hat heute seine Geschäftszahlen für das vergangene Jahr vorgelegt. 2017, das von Spiesshofer immer wieder als Übergangsjahr tituliert wurde, stagnierten Umsatz und operatives Ergebnis. Trotzdem sollen die Aktionäre eine zum neunten Mal in Folge erhöhte Dividende erhalten. Sie solle um 2 Rappen auf 0,78 Franken erhöht werden. Die Gewinnbeteiligung liegt im Rahmen der Erwartungen, während das operative Ergebnis etwas schlechter ausfiel als die von Bloomberg befragten Experten prognostiziert hatten.

Bei der Industrieautomation sieht sich ABB als weltweit zweitgrößter Anbieter gestärkt durch die Übernahme von B&R letzten Sommer. Der Kaufpreis hat sich laut Branchenkennern auf rund 1,8 Mrd. Euro belaufen - es war die "größte und wichtigste Akquisition im Vorjahr", so Spiesshofer, der keine offizielle Summe nennen wollte.

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