Ersatzzahlungen : 500 österreichische P&R-Gläubiger könnten erstmals Geld bekommen

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Weltweit leidet die Logistik unter den Folgen der Corona-Pandemie, doch die Gläubiger der insolventen P&R-Gruppe könnten sogar von der Krise profitieren: Die Vercharterung und Verwertung von rund 600.000 gebrauchten Containern des Unternehmens boomt, weil es im Zuge der Turbulenzen in manchen Gegenden zu einem regelrechten Mangel an Behältern kam. Diese Erfolge aus der weiterlaufenden Containerverwertung sollten ihnen "baldmöglichst zugutekommen", erklärte Insolvenzverwalter Michael Jaffe

Gut informierte Kreise gehen davon aus, dass es Ende dieses, Anfang des kommenden Jahres zu einer ersten Auszahlung von durchaus hohen Summen kommen könnte. Laut Insolvenzgericht wurde bisher ein Erlös von 400 Millionen Euro erwirtschaftet, insgesamt hofft man auf fast eine Milliarde Euro.

Davor muss aber noch eine abschließende Einigung über die Verteilung der Erlöse erfolgen. Dies ist notwendig, weil es insgesamt vier Gesellschaften gibt. Deren Gläubigerversammlungen sollen nun zustimmen, die Erlöse entsprechend den Forderungshöhen auf die Gesellschaften zu verteilen.

P&R hatte Kapitalanlegern Beteiligungen an 1,6 Millionen Containern verkauft, von denen aber nur ein Drittel existierte. Die Staatsanwaltschaft sah "Merkmale eines Schneeballsystems". Die Forderungen der Anleger belaufen sich früheren Aussagen Jaffes zufolge auf "etwas über drei Milliarden Euro". Von dem Betrug waren auch mehr als 500 Anleger aus Österreich betroffen. (apa/dpa)

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