Smart Gadgets : 5 Technologien, die uns bald das Leben erleichtern

Wenn der Roboter keck zur Montageinsel rollt, nur Augenblicke später mit Werkern Motorteile greift und - repektabel - montiert. Dann ist klar: Ein neues Zeitalter des Produzierens ist eingeläutet. Mittendrin: Der Mensch. Bisher ergründete er pfadfinderhaft Technologien und justierte sie immer wieder für Anwendungen neu. Heute erledigt vieles davon - mit überraschend radikaler down-to-earth-Mentalität - die Maschine, ohne den Mensch als Rationalisierungsopfer übrigzulassen. Fünf Technologien für den Arbeitsplatz der Zukunft.

Sci-Fi für Monteure

Ein Stück echter Produktionszukunft: Der Montagehandschuh der NASA.

Mit der Idee, den RoboGlove in den industriellen Einsatz zu bringen, gingen Produktstrategen bei General Motors schon länger schwanger. Jetzt ist eine Lösung gefunden: Das Unternehmen Bioservo Technologies tritt als Lizenznehmer in Erscheinung. Die Schweden wollen den kraftverstärkenden Handschuh, der vom Autobauer gemeinsam mit der Raumfahrtbehörde NASA entwickelt wurde, für industrielle Anwendungen fit machen. Durch zahlreiche Sensoren unterstützt, übernehmen mechanische Spann- und Stellglieder die Funktion von menschlichen Sehnen und Muskeln. Erster Abnehmer der Technolgie, die mit jener eines selbst entwickelten Assistenten verknüpft werden soll, ist - wenig überraschend - GM selbst.

Drucker mit Maß

Unermüdlich - und erstaunlich effizient - arbeiten 3D-Drucker künftig an Ihrem Shopfloor.

Man kann seine Produktion mit allerlei mehr oder weniger sinnvollem Mobiliar verschönern. Oder aber gleich in die Zukunft investieren: Der 3D-Druck schickt sich an, die Produktionswelten gründlicher umzuwälzen als alle Technologien davor. Satte 549 Millionen Euro war dem US-Mischkonzern General Electric etwa die Übernahme des Laserspezialisten Concept Laser wert. Im Köcher haben die Deutschen ein neues Konzept mit modularer Anlagentechnik. Einzel-Prozessstationen mit bis zu vier Lasersystemen in Multilasertechnik plus 24/7-Verfügbarkeit der Anlagentechnik zählen zu den Highlights. Wer da keine feuchten Fingerspitzen bekommt!

In der Matrix

Roboterzellen, in Rasterform angeordnet und hochflexibel: Womöglich bald Arbeitsalltag.

Sie sind schon eine ganze Weile Fixstern am Himmel der Produktionsoptimierung: Roboterzellen, die jede erdenkliche Flexibilität bieten. Jetzt denkt der Automatisierer Kuka das Prinzip eine ganze Nummer größer: Den Augsburgern schwebt exreme Wandlungsfähigkeit durch Produktionszellen in Rasteranordnung vor. Anlagen sollen sich künftig "on the fly" auf wechselnde Produkttypen umrüsten - und zwar automatisiert. Zur Grundaustattung der Zellen zählen: Produktneutrales Equipment und produktspezifische Grundfunktionalitäten.

Rasende Roboter

Schnell sind sie zur Stelle, wenn es um Montagehilfe geht: Kollaborierende Roboter.

Langsam gehen den Gegnern die Argumente aus: Roboter zur Mensch-Maschine-Kollaboration sind weiter am Vormarsch, denn sie sind sicher, zuverlässig und schlicht Effizienzbringer. Ihre ersten Kinderkrankheiten legten sie ab. Viele Lösungen - etwa Kukas flexFellow - sind zudem ortsflexibel, also dank Rädern mobil. Und erstaunlich schnell sind sie umgerüstet: Das braucht keine Viertelstunde.

Wundertüte für Werkstoffkundler

Zukunftswerkstoffe bequem am Sofa designen? Das geht.

Sie machen sich in der Tasche schlank. Und in bildverliebten Zeiten wie diesen gibt es sie heute schon zuhauf: Produktionstablets. Jetzt springen auch Materialwissenschaftler auf den digitalen Zug auf. Werkstoff- und Materialeigenschaften in digitaler Infrastruktur abzubilden - und das entlang der Wertschöpfungskette - setzten sich Forscher des Fraunhofer-Verbunds Materials zum Ziel. Vieles wird möglich, unter anderem das: Eine Werkstoffentwicklung auf Knopfdruck.