Autoindustrie : 350.000 Stellen weg: Kahlschlag in der Autoindustrie in Indien

Die Krise in der indischen Autobranche führt Insidern zufolge zu einem massiven Stellenabbau. Seit April hätten ersten Schätzungen zufolge Hersteller, Zulieferer und Händler etwa 350.000 Jobs gestrichen, sagte ein hochrangiger Branchenvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Davon entfielen 100.000 Stellen auf die Zulieferer.

Branche beschäftigt 35 Millionen Menschen in Indien

Die indische Autobranche beschäftigt direkt und indirekt mehr als 35 Millionen Menschen und ist für fast die Hälfte der indischen Industrieproduktion verantwortlich.

Tata Motors gehört Jaguar Land Rover

Größter Hersteller der Branche ist der Mischkonzern Tata mit Tata Motors, zu dem auch der britische Nobelhersteller Jaguar Land Rover gehört - der wiederum ein wichtiger Auftraggeber von Magna Steyr in Graz ist.

Insider: Ganze Werke stehen still

Mehrere Insider berichteten von gestrichenen Schichten und ganzen Werken, die tagelang die Produktion eingestellt hätten. Indiens größter Autobauer Maruti Suzuki hat in den vergangenen sechs Monaten sechs Prozent der Teilzeitkräfte abgebaut. Konkret erfuhr Reuters von mindestens fünf Unternehmen, die Hunderte Stellen abgebaut haben oder abbauen wollen.

Der Generaldirektor des indischen Branchenverbandes ACMA, Vinnie Mehta, sprach von einer "Phase der Rezession" im Autosektor. Den Unternehmen bleibe als einiger Faktor eine Anpassung der Beschäftigungszahl. Er sagte weitere Entlassungen voraus. Die gegenwärtige Krise wird innerhalb der Branche als die schlimmste in der Geschichte des Landes beschrieben.

Der Pkw-Absatz ist in den neun Monaten bis Ende Juli rückläufig. Einige Hersteller berichten von Einbrüchen von mehr als 30 Prozent zum Vorjahr. Dem Branchenvertreter zufolge wollen hochrangige Manager bei einem Treffen mit Vertretern des Finanzministeriums Steuererleichterungen und einen leichteren Zugang zu Krediten fordern. (reuters/apa/red)