Autonomes Fahren : Roland Berger: Autonom fahrende Lkw werden bald lukrativ

Autonomes Fahren ist ein großes Thema nicht nur für Autohersteller, sondern auch für Lastwagenbauer, Flottenbetreiber und Logistiker. In Zeiten, in denen Lkw-Fahrer wegen vergleichsweise niedriger Löhne immer stärker fehlen, erscheint die neue Technologie als eine Linderung des Problems.

Technik statt bessere Löhne

Mit der Technologie sollen auch die Kosten im Transport selbst sinken, rechnet jetzt die Unternehmensberatung Roland Berger vor. In einer Studie der Berater heißt es, mit autonom fahrenden Lastwagen ließen sich bis zu 40 Prozent der heute anfallenden Transportkosten einsparen.

Demnach liefen bereits Tests für automatisierte Langstreckentransporte, bei denen Lkw-Anhänger über hunderte bis tausende Kilometer Autobahn von autonom fahrenden Zugmaschinen bewegt werden. Dann brauche es nur noch für die erste und letzte Meile konventionelle Zugmaschinen, heißt es in dem Papier.

Einer der zu dieser Studie genannten Experten ist übrigens Rudolf Kemler, ehemaliger Chef der ÖIAG. Zuletzt forderte Kemler von der Staatsholding ÖBIB, der Nachfolgeorganisation der ÖIAG, eine seiner Meinung nach noch ausstehende Abfertigung ein. Mehr dazu: Rudolf Kemler gegen ÖBIB: Nächste Runde im Prozess >>

Roland Berger: Mehrkosten werden schnell sinken

Die Mehrkosten für einen solchen Lkw mit Automatisierungsstufe 4, der auf speziellen Strecken ohne Eingriff des Fahrers autonom fahren kann, würden demnach laut den Autoren der Studie schon im Jahr 2025 bei nur noch 30.000 Dollar liegen. Bis 2030 sollen die Mehrkosten von Roboter-Lastwagen auf 15.000 Dollar sinken.

Bei deutlich gesunkenen Kosten im Transport sei dies "schnell amortisiert", schreiben die Studienautoren. Entsprechend sei mit Auswirkungen der neuen Technik auf die Produzenten von Lastwagen, ihre Zulieferer sowie auf die Spediteure zu rechnen - etwa, indem zahlreiche Unternehmen eine "Marktkonsolidierung" zu überstehen hätten, so die Unternehmensberater. (red)

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