Energie : Ölpreise und Opec: Kompromiss zwischen Russland und Saudis in Wien

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Das Ölkartell Opec und seine zehn Kooperationspartner (Opec+) haben sich nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Tass auf ein weitgehend stabiles Förderniveau für Februar und März geeinigt. Danach dürfen Russland mit 65.000 Barrel (je 159 Liter) am Tag und Kasachstan mit 10.000 Barrel mehr fördern, aber das Plus werde Saudi-Arabien ausgleichen.

Damit hätten sowohl Saudi-Arabien, das gegen eine Produktionsausweitung beim Öl war, wie auch Russland, das für ein leichtes Aufdrehen des Ölhahns warb, wichtige Ziele erreicht. Das Online-Ministertreffen der insgesamt 23 Staaten musste wegen der Meinungsverschiedenheiten bis Dienstag verlängert werden.

Viele Öl-exportierende Staaten befinden sich in einer schwierigen Situation. Sie brauchen die Einnahmen aus den Ölgeschäften für ihren Staatshaushalt dringend, ein zu großes Angebot könnte aber die Preise unter Druck setzen. Wichtig ist der weitere Verlauf der Corona-Krise mit ihren wirtschaftlichen Folgen. Je besser die Weltwirtschaft wieder läuft, desto mehr Öl wird gebraucht.

Die Allianz Opec+, die rund 45 Prozent der globalen Ölproduktion liefert, hatte erst im Jänner ihre Produktionsmenge wieder um 500.000 Barrel erhöht. Es wurden monatliche Beratungen vereinbart, um kurzfristig auf die jeweilige Lage auf dem Ölmarkt reagieren zu können.

Die Ölpreise haben deutlich zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent kostete zuletzt 53,25 US-Dollar. Das waren 2,16 Dollar mehr als am Montag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,31 Dollar auf 49,94 Dollar. Zwischenzeitlich war der WTI-Preis bis auf 50,05 Dollar gestiegen. Er kletterte damit erstmals seit Februar über 50 Dollar. (dpa/apa/red)