Zulieferindustrie : Miba investiert in Produktionsanlagen für Elektromobilität

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Der zum oberösterreichischen Autozulieferer gehörende steirischen Elektronikhersteller EBG Resistors baut an seinen Standorten in Kirchbach und in St. Stefan im Rosental die Produktion für Elektromobilität aus. Die Konzerntochter von Miba ist auf Entwicklung und Produktion von Leistungswiderständen spezialisiert.

Die Elektromobilität nimmt deutlich an Fahrt auf. Das schafft neue Wachstumschancen für Unternehmen, die bisher vorwiegend in der Industrieelektronik tätig waren, etwa für den steirischen Leistungselektronik-Spezialisten "EBG Resistors". Das Unternehmen ist Teil der österreichischen Miba Gruppe und auf die Entwicklung und Produktion von High-Tech Leistungswiderständen spezialisiert.

Investition von zwei Millionen Euro im Rosental

Diese wurden bisher etwa in Anlagen für die Energieproduktion, für Stromnetze, für Schienenfahrzeuge oder in der Medizintechnik eingesetzt – doch man braucht sie auch in E-Fahrzeugen, um die strengen elektrotechnischen Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Mit einer Investition von zwei Millionen Euro an den Standorten in Kirchbach und in St. Stefan im Rosental nutzt die EBG diese Marktchance und baut neue Produktionsanlagen für solche Widerstände in elektrischen Fahrzeugen auf. Die Investition soll bis Ende 2021 abgeschlossen sein, Produktionsstart ist Anfang 2022.

Starkes Wachstum für Komponenten in der elektrischen Antriebsachse Auslöser für die Investition ist ein großer Auftrag für eine der wesentlichen E-Auto Plattformen in Europa. Die EBG wurde ausgewählt, dort mit ihren Entladewiderständen vertreten zu sein. Diese Widerstände sorgen beim Abstellen oder bei einem Defekt des Elektrofahrzeuges dafür, dass die elektrische Spannung im System unmittelbar und sicher abgebaut wird.

Mit der Investition in die neuen Anlagen erweitert die EBG ihre Produktionskapazität, um dem Wachstum und den wirtschaftlichen Anforderungen in der E-Mobilität zu entsprechen. Als Teil der im Automobil-Zuliefermarkt schon seit vielen Jahrzehnten erfolgreichen Miba Gruppe kann sich die EBG mit ihrem Mutterunternehmen umfassend austauschen und sein Know-how und seine Branchenkenntnis nutzen.

EBG baut Geschäft in der Elektromobilität deutlich aus

Mittelfristig will die EBG ihr Geschäft in der Elektromobilität deutlich ausbauen. Die EBG Widerstandslösungen für elektrische Fahrzeuge wurden als Produktfamilie auf einer gemeinsamen Plattform-Basis entwickelt. Dadurch können auch individuelle Kundenlösungen mit kurzen Reaktionszeiten weltweit angeboten und geliefert werden.

Von Kirchbach und St. Stefan aus soll primär für den europäischen Markt produziert werden. Mehr als eine Million Entladewiderstände können mit den neuen Produktionsanlagen pro Jahr hergestellt werden. Daneben beliefert der EBG Produktionsstandort in der Nähe von Shenzhen bereits erfolgreich Kunden in China.

Serienfertigung, die strengen Standards der Autoindustrie entspricht

Um als Zulieferer für die Automobilindustrie Fuß zu fassen, müssen Unternehmen strenge Standards erfüllen. Diese werden mit einer IATF Zertifizierung nachwiesen, die gerade für die EBG durchgeführt wird. Auch die neuen Produktionsanlagen in Kirchbach und St. Stefan werden den neuesten Anforderungen entsprechen und dafür viel digitale High-Tech nutzen.

So wird etwa jeder produzierte Entladewiderstand „traceable“ sein, also vom Material über die Produktion bis hin zum Einbau ins Fahrzeug und zur Nutzung digital nachverfolgbar. Das bringt enorme Vorteile, denn so lässt sich die Produktqualität auch langfristig optimal überwachen, auswerten und damit stetig verbessern. Auch Big Data Anwendungen kommen zum Einsatz.

Breites Portfolio für Leistungselektronik

Neben Leistungswiderständen bieten die EBG und ihr Mutterunternehmen Miba ein breites Produktportfolio für Lösungen in Elektrofahrzeugen. So ist EBG auch Innovationsführerin bei Widerständen zur Strombegrenzung, die beim Einschalten des Elektrofahrzeuges für einen optimalen und sicheren Stromfluss im System sorgen. Zudem hat das Miba eMobility Team in Zusammenarbeit mit der EBG ein Sicherungssystem für Elektrofahrzeuge entwickelt.

Bei Unfällen oder Störungen trennt dabei eine pyrotechnische Trennvorrichtung binnen Sekundenbruchteilen die Verbindung zwischen Batterie und Fahrzeugelektronik. Zudem baut diese Power-Fuse mit einer chemischen Reaktion unmittelbar nach dem Auslösen die im System vorhandene elektrische Energie ab. Das alles schützt nicht nur die Fahrzeugtechnik, sondern vor allem etwa nach einem Unfall Insassen und Helfer.

EBG gehört seit elf Jahren zu Miba

Die EBG ist seit 2010 Teil der Miba Gruppe, die weltweit mit 30 Produktionsstandorten in Europa, Asien, Nord- und Südamerika in allen wichtigen Kundenmärkten vertreten ist. "Mit ihrem breiten Produktportfolio, ihrer Innovationsführerschaft und dem Know-how ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann die EBG ihren Kunden weltweit innovative Leistungselektronik-Lösungen für elektrische Antriebe anbieten", so Miba-Konzernchef Franz Peter Mitterbauer. "Die Investition in die neuen Produktionsanlagen in Kirchbach und St. Stefan ist für die EBG daher ein wesentlicher nächster Schritt beim Aufbau eines zusätzlichen Geschäfts für die eMobility."

(red)