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Gewerbeimmobilien : Gewerbeimmobilien: Wie attraktiv sind sie für Investoren?

Altbau-Raum mit 2 Fenstern
© pixabay.com © (CC0 Creative Commons)

So schätzen Investoren den Immobilienmarkt ein

Die Studie zum Immobilieninvestmentmarkt von Ernst & Young (EY) befragt regelmäßig rund 50 aktive österreichische Investoren und Marktakteure zu Aspekten rund um den Immobilien-Investmentmarkt. Für das Jahr 2021 stellt EY im Rahmen der Befragung drei wesentliche Aspekte fest:

Die Prognose für Wohnimmobilien ist nach wie vor positiv.

Die Prognose für Immobilien im Bereich Hotel, Einzelhandel und Büro ist etwas verhaltener.

Megatrends wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Demografie beeinflussen den Immobilienmarkt.

Alle von EY Befragten schätzen den österreichischen Immobilienmarkt als attraktiv bis sehr attraktiv ein. Im Vergleich zu 2020 ist das eine Steigerung von 4%. Als eindeutig „sehr attraktiv“ bewerten ihn aber nur 35% der Studienteilnehmer – ein Minus von 11% im Vergleich zum Vorjahr. Was das Transaktionsvolumen angeht, erwarten 28% der befragten Marktakteure ein sinkendes Transaktionsvolumen. Die Mehrheit von 84% blickt aber positiv in die Zukunft und ist der Meinung, dass der österreichische Immobilienmarkt wesentlich besser durch die Corona-Krise kommen wird als die meisten anderen EU-Mitgliedsstaaten.

Die Zahlen klingen zwar gut, können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Corona-Pandemie sich signifikant auf den österreichischen Immobilien-Investmentmarkt auswirkt. Hinzu kommen zwei Megatrends, die wesentlichen Einfluss darauf nehmen: die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Doch dazu später mehr.

Büro- und Einzelhandelsimmobilien stagnieren

Wohnimmobilien gelten ganz klar als Sieger der Corona-Krise. Im Vergleich zu ihnen ist das Umfeld für Bürogebäude, Einzelhandels-Immobilien und Hotelimmobilien etwas angespannter. Preissteigerungen sehen die Befragten aus der EY-Studie nicht kommen. Über die Hälfte der Studienteilnehmer ordnen den Bereich der Büro- und Einzelhandelsimmobilien als stagnierend ein. Bei Immobilien in Randgebieten rechnen 50% der Befragten mit fallenden Preisen. Insgesamt aber stehen 70% der Studienteilnehmer einer Investition in Büroimmobilien aufgeschlossen gegenüber, das sind 4% mehr als im Vorjahr.

Einzelhandelsimmobilien werden aus Sicht der Befragten eher stagnieren, auch in den Top-Lagen. In den 1b-Lagen und in den Randgebieten erwartet die gute Mehrheit der Befragten Preisrückgänge. Konnten sich im Jahr 2020 nur 37% vorstellen, Geld in Einzelhandels-Immobilien zu investieren, sind es in diesem Jahr dennoch überraschenderweise 59%.

Hotelimmobilien: Investoren rechnen mit fallenden Preisen

Die Attraktivität von Hotelimmobilien hat einen signifikanten Einbruch zu verzeichnen. Im Jahr 2020 prognostizierten 52% der Befragten, dass die Preise von Hotelimmobilien in Toplagen steigen würden und auch in 1b-Lagen positive Zuwächse zu erwarten wären (36%). In der aktuellen Umfrage von 2021 schätzten das nur noch 8% so ein. Die überwiegende Mehrheit der Befragten geht davon aus, dass die Preise für Hotelimmobilien im Allgemeinen fallen werden und zwar in jeder Lage. Nichtsdestotrotz fokussieren sich 53% der Immobilieninvestoren auf Hotels.

Wohnimmobilien bleiben stabil

Die Corona-Krise hat nach Ansicht der Investoren den Sektor der Wohnimmobilien nicht signifikant verändert. Hier steigen die Preise nach Einschätzung von 67% der Marktakteure vor allem in 1a-Lagen weiter an. Gut ein Drittel der Befragten geht davon aus, dass sich die Preise stabil weiterentwickeln. In 1b-Lagen sehen 59% der Investoren das Preisniveau gleichbleibend und 11% erwarten sinkende Preise.

Ganze 93% der Befragten konzentrieren ihre Investments auf den Sektor der Wohnimmobilien, was erheblich mehr ist als in allen anderen Sektoren. Unterm Strich nimmt der Wohnimmobilien-Sektor inzwischen einen zentralen Platz ein und wirkt wie ein Stabilisator des Immobilienmarkts. Da die Corona-Krise den Markt der Wohnimmobilien nicht verändert hat, übt er eine hohe Anziehungskraft aus.

Digitalisierung und Green-Deal: So wirken sie sich auf den Immobilienmarkt aus

Die Digitalisierung hat durch die Corona-Krise einen enormen Schub erfahren. Dieser Schub hält weiter an und wirkt sich auch auf den Immobilienmarkt aus. Im Zeichen der Nachhaltigkeit und des Green-Deals ist zu erwarten, dass der CO2-Ausstoß immer weiter reduziert wird. Das zeigen die Zahlen im Klimaschutzbericht 2020, der regelmäßig vom Umweltbundesamt veröffentlicht wird. Für Projektentwickler stellt die Anforderung an die stetige Minderung des CO2-Ausstoßes eine große Herausforderung dar.

Tatsache ist, dass der Immobilienmarkt im Jahr der Pandemie Einbußen hinnehmen musste. Firmen schickten ihre Mitarbeiter ins Homeoffice, Bürogebäude und Firmenkomplexe standen leer. Im Sommer 2020 stellte sich zurecht die Frage, ob Büros zum Auslaufmodell werden. Und auch heute ist diese Thematik von Bedeutung. Das Arbeitsverhalten hat sich gewandelt, Mitarbeiter und Firmen profitieren von dem New-Work-Modell.

Die befragten Immobilien-Investoren und Marktakteure gehen allerdings davon aus, dass sich die Investment-Klassen Büro, Ferienimmobilien und Shoppingcenter in den kommenden 12 bis 24 Monaten erholen werden. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Immobilien in Punkto Nachhaltigkeit und Digitalisierung mitspielen können. Nur dann können zukunftsfähige Projekte auf den Markt gebracht werden, die Investoren anziehen. Bereits laufende Projekte bedürfen einer entsprechenden Nachbearbeitung, damit sie in Sachen Nachhaltigkeit gut aufgestellt und digital auf dem neuesten Stand sind.

Tipp: Die Megatrend-Map des Zukunftsinstituts liefert einen globalen Überblick über die 12 Megatrends unserer Zeit und zeigt, welche Strömungen und Trends Wirtschaft und Gesellschaft auf lange Sicht beschäftigen und beeinflussen werden. Ein intensiver Blick darauf hilft zu erkennen, welche Themen sich mittel- und langfristig bemerkbar machen werden. Die Analyse, inwieweit sich die Trends auf die eigenen Investmenttätigkeiten niederschlagen, obliegt jedem Investor selbst.

Fazit: Neue Investmentchancen identifizieren und nutzen

In Krisen liegen die Chancen. Was heute eine Investition in einem schwierigen Markt ist, kann sich innerhalb weniger Jahre zu einer lukrativen Renditeanlage mausern. Dass Immobilien hoch im Kurs stehen, steht außer Frage. Während Wohnimmobilien in guten Lagen ein sicheres Investment versprechen, sollten Investoren im Bereich der Gewerbe- und Hotelimmobilien überlegt vorgehen. Wichtig ist, dass die ausgewählten Investmentprojekte Megatrends wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit berücksichtigen, um zukunftsfähig zu sein. Zudem ist es ratsam, lokale und globale Entwicklungen im Auge zu behalten. Die Urbanisierung in Verbindung mit dem demografischen Wandel führt dazu, dass “Healing Architecture” immer mehr Relevanz erhält. Eine Investition in Wohn- und Gewerbeimmobilien rund um den Gesundheitstrend bietet vermutlich aussichtsreiche Renditechancen.