Telekommunikation : Breite Kritik der Branche an der Novelle des Telekomgesetzes TKG

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Die Novelle des Telekomgesetzes (TKG) sorgt für breite Kritik in der betroffenen Branche. Nachdem jüngst bereits Drei und Magenta, die Mitbewerber von Marktführer Telekom Austria, gewarnt haben, dass diese Österreich auf das "Breitband-Abstellgleis im EU-Vergleich" führe, sieht auch Telekom-Chef Thomas Arnoldner eine "ganze Reihe von Punkten" zur Verbesserung. Die Begutachtung der TKG-Novelle endet heute, nach EU-Vorgaben sollte sie schon zu Jahresende 2020 umgesetzt sein.

Ausbauverpflichtungen der Branche bei 5G

Laut Arnoldner ist die Telekom - wie ihre Mitbewerber Drei und Magenta auch - umfangreiche Ausbauverpflichtungen bei der letzten 5G-Frequenzversteigerung eingegangen, basierend auf dem bisher gültigen Telekomgesetz. Nun dürfe es nicht unter dem "Deckmäntelchen" des Konsumentenschutzes zu mehr Bürokratie und Unsicherheiten bei den Investitionen kommen. Des weiteren vermisst Arnoldner klare Vorgaben für öffentliche Stellen für die Bereitstellung von deren Liegenschaften für den Netzausbau.

Für das heurige Jahr hofft Arnoldner darauf, dass die Corona-Impfungen zumindest in der zweiten Jahreshälfte eine zunehmende Reisetätigkeit zulassen - und damit Roamingeinnahmen für die Netzbetreiber. Sorgen bereitet ihm die drohende Zunahme der Zahlungsausfälle durch mehr Insolvenzen - nachdem deren Zahl im Vorjahr aufgrund der Coronamaßnahmen außergewöhnlich gering war.

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Cloud-Computing als "ganz wichtiges Thema"

Die börsennotierte, teilstaatliche Telekom Austria sieht er gut aufgestellt, in den vergangen Jahren sei ein "Schuldenberg" abgebaut worden. Konkrete Expansionsziele gebe es keine, inzwischen sei die Telekom in all ihren Märkten - mit Ausnahme von Serbien - ein konvergenter Anbieter. Ein "ganz wichtiges Thema" sei Cloud-Computing. "Darauf setzen wir sehr stark", so Arnoldner am Mittwoch im Gespräch mit der APA. Dies ziehe sich durchs ganze Angebot der Telekom. Dafür die passenden Mitarbeiter zu finden sei nicht leicht. "Das Problem haben alle in der Branche. Wir haben den Vorteil, dass wir eine sehr starke Marke haben", so der Konzernchef der Telekom Austria. (apa/red)

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