Energiequellen : Banner Batterien 2020 mit leichtem Wachstum

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Der Umbruch der gesamten Automobilbranche führt beim Starterbatterieproduzenten aus Leonding zu einer strategischen Neuaufstellung. Verkauft wurden demnach im Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020/2021 rund 4,1 Mio. Stück Blei-Säure-Batterien, die Verkaufserlöse von 270 Mio. Euro brachten. Das bedeutet ein Umsatzplus von 2 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Die Batterien teilen sich zu 25 Prozent auf die Kfz-Erstausstattung und zu 65 Prozent auf den Ersatzmarkt auf. Der Rest entfällt auf Industriebatterien - unter anderem für Elektrostapler, Hebebühnen, selbstfahrende Transportsysteme, Golfcarts, Sicherheits- und Notstrombatterien für Krankenhäuser oder Kraftwerke. Für diesen Bereich wurde für einen neuen Standort in Thalheim bei Wels um 10 Mio. Euro eine bereits bestehende Halle gekauft und diese entsprechend umgebaut. Dort wurden 25 neue Arbeitsplätze geschaffen. So sei Platz für das erwartete weitere Wachstum entstanden.

E-Mobilität und Wachstumsmöglichkeiten für Starterbatterien

Banner setzt seinen Fokus weiterhin auf die Blei-Säure-Technologie, dafür würden pro Jahr rund 10 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung investiert. Die Technologie habe weiterhin großes Potenzial. Als mittelständisches Unternehmen sei man zwar gar nicht in der Lage die für die E-Mobilität verwendeten Lithium-Ionen-Batterien zu entwickeln. Doch auch jedes E-Auto brauche für sein Bordnetz eine 12-Volt-Blei-Batterie. Diese sei wegen des Wegfalls der Start-Stopp-Funktion nur etwa halb so groß als bisher.

Ein besonderes Ersatzgeschäft, das das Minus durch die E-Mobilität ausbessert, brachte ein Ende vergangenen Jahres lukrierter Großauftrag von einem nicht näher genannten Lieferanten für den "Independent Aftermarket" - also nicht für die Erstausstattung - in den USA und Kanada über die Lieferung von 1,5 Mio. Batterien innerhalb von 3 Jahren mit einem Volumen von 60 Mio. Euro die Grundauslastung der Produktion. Der Exportanteil bei Banner beträgt 95 Prozent. In 14 Ländern verfügt die Firma über eigene Vertriebsniederlassungen. Die jüngste wurde im vergangenen Jahr in Spanien gegründet.

Mit Agenda 2030 zukunftsfit

Mit der Agenda 2030 benennt das Unternehmen Herausforderungen und zeichnet klar den Weg in die Zukunft. „Wir analysieren Markt und Nachfrage, fokussieren uns auf unsere Stärken in der Organisation, Produktion und beim Angebot. Wir vertiefen bestehende Kooperationen und eröffnen neue Chancen – in Europa, Übersee und Asien“, so Andreas Bawart zur Neuausrichtung des Unternehmens.

Starterbatterien werden auch in Zukunft das Kerngeschäft der Firma Banner bleiben. Die zwei großen Geschäftsfelder bestehen einerseits aus der Starterbatterien-Erstausrüstung und andererseits aus dem Starterbatterien-Aftermarket. Zum heutigen Zeitpunkt ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren das Erstausrüstungsgeschäft rückläufig, das Aftermarket-Geschäft jedoch sehr stark anwachsen wird.

Auf Basis einer Markteinschätzung hat Banner drei wesentliche Vertriebsstrategien abgeleitet:

Man wird sich stark auf AGM-Batterien und EFB-Batterien sowie auf Lkw- Batterien, also allesamt hochwertige Batterien, konzentrieren.

Es wird ein weiterer Fokus auf dem Ersatzgeschäft liegen, da dort deutliches Wachstum erkennbar ist.

Banner will geografisch weiter expandieren und auch die Märkte außerhalb Europas verstärkt angehen.

Standort Leonding wird deutlich gestärkt

In den letzten drei Jahren hat Banner in Leonding mehr als 30 Millionen Euro in die Standortentwicklung investiert. Um die Neuausrichtung der Agenda 2030 entsprechend voranzutreiben, setzt Banner auf einen weiteren Ausbau des Leondinger Standorts „Hier werden wir deutlich in auftragsbezogene Fertigung, Lager und Logistikkapazitäten sowie die Digitalisierung und Automatisierung unserer Prozesse investieren“, sagt Andreas Bawart..

„Neben Thalheim werden wir den Schwerpunkt der Weiterentwicklung auf den Stammsitz in Leonding legen. Ein weiterer Produktionsstandort steht nicht zur Diskussion – weder im In- noch im Ausland“, betont der Kaufmännische Geschäftsführer Andreas Bawart.

Ausblick

Andreas Bawart sieht ein klares Zukunftsszenario: „Der Einzug der Elektromobilität in die Automobilbranche ist unaufhaltsam. Ob sich diese tatsächlich durchsetzt, wird sich erst in einigen Jahren zeigen. Wir investieren jährlich rund zehn Millionen Euro in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Unser primäres Ziel ist und bleibt jedoch eine nachhaltige, wirtschaftlich gesunde Unternehmensausrichtung. Mit der Agenda 2030 stellen wir uns als Banner Gruppe dem Leitprinzip der Wirtschaftlichkeit und den Herausforderungen der digitalen Transformation“, so Bawart. (apa/red)