Papierindustrie : Austropapier gegen Biomasse-Kraftwerk in Klagenfurt

Die Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie, Austropapier, macht seit rund zwei Jahren auf die Nachteile des geplanten Biomasse-Kraftwerkes in Klagenfurt aufmerksam. Ein zur Mondi Gruppe gehörendes Unternehmen hat nun bei der Ersteigerung eines Grundstücks in Klagenfurt-Nord mitgeboten, um ein Signal gegen das energiewirtschaftliche Konzept des Mega-Biomasse-Kraftwerkes zu setzen. Das internationale Verpackungs- und Papierunternehmen handelte dabei laut Aussendung auch im Interesse der Zellstoff- und Papierindustrie, allen voran der Unternehmen Heinzel Group, Zellstoff Pöls und Sappi. Zum Zug gekommen ist allerdings der Betreiber des Biomasseheizkraftwerkes; die RZ-Gruppe hat 1,55 Millionen Euro geboten.

"Wir sind sehr erstaunt, dass die RZ-Gruppe dieses Grundstück wohl nur im Hinblick auf zukünftige Förderungen aus dem Ökostromtopf erwerben kann. Es geht bei diesem Projekt nicht nur um die langfristige Sicherung des wertvollen Rohstoffes Holz, sondern auch um die Verschwendung von Fördergeldern für wirtschaftlich wie ökologisch fragwürdige Biomasse-Projekte. Mit diesem Unsinn muss endlich Schluss sein", verdeutlicht Alfred Heinzel, Präsident der österreichischen Papierindustrie, die Förderpraxis.

Seit Jahren wird durch massive Förderungen die Verbrennung von Holz forciert. Die Folge für die Zellstoff- und Papierindustrie: Immer mehr Holz muss importiert, immer größere Transportentfernungen müssen in Kauf genommen werden. Die Importe sind mittlerweile auf über 40 Prozent gestiegen.

Heinzel: "Es gibt bessere Möglichkeiten den wertvollen Rohstoff zu nutzen, die subventionierte Verschwendung von Holz durch ökologisch und ökonomisch fragwürdige Biomasseprojekte darf so nicht weiter gehen. Das Potenzial des Rohstoffes muss besser ausgeschöpft werden. Ökobilanzen zeigen deutliche Vorteile der Kaskadennutzung von Holz - zuerst stofflich dann energetisch - im Hinblick auf Ökologie, Wertschöpfung und Arbeitsplatzeffekte." Der geplante, aber noch nicht rechtsgültige Bau des Kraftwerks in Klagenfurt wäre ein weiterer Schritt in die falsche Richtung. Und für die Wärmeversorgung in Klagenfurt gibt es Alternativen, z.B. das Funder-Projekt.