Zulieferindustrie : Acht Bieter beim Verkauf des Autozulieferers Amtek Tekfor

Nach mehr als einem Jahr kommt offenbar Bewegung in den Verkauf des deutschen Antriebsspezialisten Amtek Tekfor. Die Investmentbank Rothschild habe acht Offerte für das Unternehmen erhalten, davon sieben aus der Autozuliefer-Branche, sagten mehrere mit dem Verfahren vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Geboten würden bis zu 520 Millionen Euro, sagten zwei der Insider.

In Kürze sollen nun zwei oder drei Interessenten in die engere Wahl genommen werden. Gute Chancen würden dabei der spanischen CIE Automotive eingeräumt, hinter der wiederum die indische Mahindra steht, sowie der kanadischen Linamar.

Auch der japanische Autozuliefer Musashi Seimitsu hat den Hut in den Ring geworfen. Er hatte im Mai den Tekfor-Konkurrenten Hay aus dem deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz für 361 Mio. Euro übernommen. Ob er für Tekfor genug geboten hat, um in die zweite Runde zu kommen, sei aber unklar, hieß es in Finanzkreisen.

Inder verkaufen deutschen Zulieferer

Der defizitäre indische Autozulieferer Amtek Auto hatte die frühere Neumayer Tekfor im Herbst 2015 zum Verkauf gestellt, um einen finanziellen Engpass zu beseitigen. Dabei hatte der Konzern aus Mumbai das Unternehmen erst zwei Jahre zuvor aus der Insolvenz heraus erworben. Amtek und Tekfor hatten vorher schon in zwei Gemeinschaftsfirmen zusammengearbeitet. Ein erster Anlauf zum Verkauf scheiterte, worauf die Inder den Berater wechselten und Rothschild anheuerten. Amtek, Rothschild und die genannten Bieter wollten sich nicht zu den Informationen äußern.

Tekfor setzt mit 3.300 Mitarbeitern gut 500 Mio. Euro um und erwartet laut Insidern in diesem Jahr einen bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) von rund 80 Mio. Euro. Einige Bieter bezweifelten aber, ob das Ergebnis nachhaltig sei, hieß es.