Zulieferer : ZKW-Verkauf: Licht und Schatten

Der Verkauf des Wieselburger Leuchtenkonzerns ZKW steht nach Informationen des INDUSTRIEMAGAZIN kurz vor seinem Abschluss. Die Reaktion des ZKW-Managements auf den IM-Bericht im Vormonat entsprachen der bisherigen Politik: stoisches Schweigen. Trappisten dürfen im Vergleich als Plaudertaschen gelten.

Unruhe in der Bevölkerung

Was auch egal wäre, wenn die Unternehmenskommunikation in der Erlauftaler Bevölkerung nicht für jedwede Befürchtungen sorgen würde. „In der Region beobachtet man diese Entwicklung mit Sorgenfalten. Niemand weiß genau, was ein Verkauf an den südkoreanischen Konzern kurz-, mittel- und langfristig für die Standorte Wieselburg und Wiener Neustadt bedeutet“, heißt es in einem Kommentar der Regionalzeitung NÖN. ZKW ist mit 3.000 Arbeitsplätzen in Wieselburg der mit Abstand wichtigste Arbeitgeber in der Region. Der INDUSTRIEMAGAZIN-Bericht aus dem November-Heft erfuhr vom Unternehmen ein lauwarmes Dementi: „Der Artikel ist inhaltlich nicht richtig“, heißt es ohne weitere Ausführungen aus Wieselburg. Wiederholte Anfragen von INDUSTRIEMAGAZIN (vor Erscheinen des Artikels in der Novemberausgabe sowie zur Erscheinung dieses Berichtes) blieben unbeantwortet.

Entnervter Bürgermeister

Die Unruhe der Bevölkerung lässt den Wieselburger Bürgermeister Günther Leichtfried bislang unberührt. „Die Geschichte tangiert mich nicht. Das steht seit zwei Jahren in der Zeitung“, meint der seit 20 Jahren amtierende Bürgermeister, „und was dort stehe“, dem gewinne er, Leichtfried, „ohnehin nicht viel ab“. Denn: „ZKW und der Eigentümer Herr Mommert sind sehr standortverbunden.“

Der Kontakt des Wieselburger Bürgermeisters zu Ulrich Mommert, dem 100 Prozent-Eigner der ZKW-Group, darf als durchaus lebendig bezeichnet werden. Günther Leichtfried hatte dem 76-jährigen Berliner Industriellen erst Ende September den Ehrenring der Stadt Wieselburg übergestreift. Die Nachfragerei strapaziert dann auch seine Geduld. Letztendlich platzt es aus Leichtfried heraus: „Das ist kein Thema. Es gibt keinen Verkauf.“ Nähere Erläuterungen verweigert auch er. Eines ist sicher: Das Schicksal von 3.000 Arbeitsplätzen in der Region ist schon längst keine Privatsache mehr.