Standorte : Würth: Neue Investitionen in den USA erst nach Trumps Abgang

Der Schraubenhändler Würth will erst wieder in den USA investieren, wenn Präsident Donald Trump nicht mehr im Amt ist. Firmenpatriarch Reinhold Würth sagte in einem Interview mit dem Springer-Konzern, er habe persönlich für die Entscheidung gesorgt.

Grund sei die politisch unsichere Lage. "Wir warten mal ab, ob Präsident Trump wiedergewählt wird. Würth kehrt zurück, wenn er geht."

Würth hat die USA nie verlassen - und wird es auch nicht tun

Eine tatsächliche "Rückkehr" sieht allerdings anders aus. Tatsache ist, dass Würth nie weg war - Trump hin oder her. Denn heute setzt das Unternehmen aus Baden-Württemberg in den USA 1,8 Milliarden Euro um - und wird das vermutlich auch nach der plakativen Aussage ihres Firmengründers weiter tun, ganz unspektakulär.

Auch sonst erscheinen die Worte von Reinhold Würth viel härter als sie wirklich sind. Für das Unternehmen verbirgt sich kaum ein Risiko hinter der Entscheidung - das Geschäft in den USA macht nur 14 Prozent des Jahresumsatzes aus.

Viele Industriebetriebe sehen die Lage dagegen ganz anders als der Firmengründer, berichtet der Südwestrundfunk SWR. Für sehr viele Metallverarbeiter und Maschinenbauer sei der US-Markt viel zu wichtig und auch ein Nafta-Standort, über den der Handel mit Kanada und Mexiko bedient werden könne.

Deshalb haben zahllose Industriebetriebe in den USA investiert und können sich jetzt nicht einfach davonschleichen - genau wie Würth selbst übrigens auch.

(red)

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