Industriekonjunktur : WKÖ: Stimmung der Transportbranche nach wie vor getrübt

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Die Corona-Krise hat die Verkehrswirtschaft nach wie vor fest im Griff. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der Konjunkturumfrage der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). So gehen 80 Prozent der befragten Unternehmen von Umsatzrückgängen im Jahr 2020 aus, ein Drittel davon rechnet sogar mit Einbußen von 30 Prozent und mehr.

Aber auch für 2021 erwartet ein Drittel der befragten Betriebe sinkende Umsätze. „Der Optimismus im Bereich Verkehr ist noch sehr verhalten. Das ist ein Alarmsignal, da die Verkehrswirtschaft ein guter Sensor für die Gesamtwirtschaft ist“, sagt Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr. Denn die Unternehmen der Branche wüssten, wie es um die Auftragsbücher ihrer Kunden bestellt ist.

Leichte Verbesserungen beim Auftragsbestand

Betrachtet man die Umfrageergebnisse zum 4. Quartal 2020, so bewegen sich nahezu alle abgefragten Indikatoren deutlich im negativen Bereich. Bei der Nachfrage etwa fallen sowohl die Einschätzungen der vergangenen drei Monaten als auch die Zukunftserwartungen alles andere als rosig aus. Ebenso sind die Erwartungen bezüglich der Beschäftigung nicht allzu optimistisch.

Einzig der Wert zum Auftragsbestand hat sich gegenüber den letzten beiden Quartalsumfragen leicht gebessert: Vier von zehn Befragten bezeichnen den aktuellen Auftragsbestand als „zumindest ausreichend“. Laut Erik Wolf, Geschäftsführer der Bundessparte, ist allerdings auch dies „nicht berauschend. Denn im fünfjährigen Durchschnitt sehen sieben von zehn Befragten ihren Auftragsbestand als zumindest ausreichend“.

Aber auch Indikatoren wie die Neuzulassungszahlen, die bei schweren Nutzfahrzeugen um 30 Prozent auf 5.676 Lkw über 3,5t und Sattelzugfahrzeuge einbrachen, zeigen die Betroffenheit der Verkehrswirtschaft, die freilich sehr inhomogen ist: „Einzelne Bereiche wie die touristischen Busunternehmen liegen nach wie vor am Boden. In Summe ist die Verkehrswirtschaft genauso vom Corona-Virus infiziert wie der Rest der Wirtschaft, in manchen Bereichen sogar noch stärker“, fasst es Klacska zusammen.

Investitionspläne werden häufig verschoben oder gestrichen

Nach den Erwartungen der Zukunft befragt, geht die Mehrheit der Unternehmen davon aus, dass die Erholung noch ein bis zwei Jahre dauern wird. Auch die Investitionsbereitschaft ist noch verhalten: Nur für knapp vier von zehn Unternehmen hatte die Pandemie im Jahr 2020 keine Auswirkung auf ihre Investitionspläne.

Die restlichen Unternehmen mit Investitionsplänen haben die Vorhaben verschoben und teilweise auch gänzlich gestrichen. Daran änderte auch die Investitionsprämie wenig, da Neuinvestitionen in Lkw von der Förderung ausgenommen sind. Klacska fordert daher dringend konjunkturbelebende Maßnahmen: „Eine Stilllegungsprämie ähnlich dem deutschen Modell würde Investitionen ankurbeln und außerdem einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, so der Bundesspartenobmann.

(red)

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