Steuern : WKÖ fordert längere Fristen bei der Nova-Befreiung für Lieferwagen

Vor fünf Monaten wurde das Ende der Befreiung von der Normverbrauchsabgabe (Nova) für Lieferwägen mit Juli 2021 angekündigt, nun fürchtet WKÖ-Chef Harald Mahrer, dass die Unternehmer ihre Vorziehkäufe nicht rechtzeitig vor dem Auslaufen der Nova-Befreiung erledigen können. Aufgrund von Lieferproblemen sollte es daher zu einer Fristverlängerung kommen, fordert Mahrer.

Es gebe hier bereits Gespräche mit der Regierung. Wünschenswert sei eine Verlängerung bis zum Frühjahr 2022, sagte er im Interview mit der "Presse". Als die Nova-Pläne im Herbst des Vorjahres bekannt wurden, meinte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) damals: "Ich glaube nicht, dass es jemanden überrascht, dass wir Maßnahmen aus dem Regierungsprogramm auch umsetzen." Wer gegen die Maßnahme ist, werde daran Kritik üben, unabhängig davon wann die Maßnahme umgesetzt wird.

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Die Grünen, die sich für das Ende der Nova-Befreiung für Lieferfahrzeuge unter 3,5 Tonnen Gesamtgewicht stark gemacht haben, argumentieren unter anderem damit, dass schwere Geländewägen und die immer populäreren Pritschenwagen (Pick-Ups) für den Privatgebrauch "steuerschonend" als Firmenwagen angemeldet werden.

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"In der Schweiz sind Menschen in Ski-Orten auch nicht wie die Fliegen gestorben"

Dass es im Zuge der Coronapandemie zu Einschränkungen beim Skitourismus gekommen ist, lehnt Mahrer nach wie vor ab. "Ich habe immer kritisiert, dass wir nicht den Schweizer Weg gegangen sind. Dort sind die Menschen, die Wintersport betrieben und die Hotels besucht haben, auch nicht wie die Fliegen gestorben. Aber das hilft jetzt nichts mehr, wir müssen nach vorne schauen", sagte der WKÖ-Chef.

Bald nur mehr sehr wenige Corona-Tests nötig

Zu dem Problemen bei der Verfügbarkeit von Corona-Impfstoff meinte Mahrer: "Ein paar Tage Lockdown kosten genauso viel wie sämtliche Impfdosen. Wenn man sich diese Verhältnismäßigkeit vor Augen führt, wird einem ganz schlecht. Aber es ist, wie es ist. Die EU hat sich entschieden, es so zu machen." Eintrittstest werde es bald nicht mehr brauchen, schätzt Mahrer. "Ab Sommer werden wir diese nur noch in Ausnahmesituationen benötigen, also etwa für Großveranstaltungen oder Reiserückkehrer", so der Kammerchef. (apa/red)