Studie : Wissensarbeiter werden falsch eingesetzt

Wissensarbeiter investieren durchschnittlich genauso viel Zeit in Routineaufgaben wie in wissensbasierte Tätigkeiten. Für die Lösung komplexer Probleme bleibt dabei am wenigsten Zeit. Im Vergleich zum Jahr 2013 hat sich an dieser Aufteilung kaum etwas verändert, wie die aktuelle Wissensarbeiterstudie der Gesellschaft für Wissensmanagement (GfWM), der Hays und des Beratungsunternehmens PAC aufzeigt.

Fremd- und Selbsteinschätzung liegen weit auseinander

Die Hälfte der befragten Führungskräfte spricht Wissensarbeitern eine herausragende Bedeutung und eine stärkere Förderung zu. Dies sehen aber nur 37 Prozent der Wissens­arbeiter so. Vor vier Jahren lagen beide Werte mit 57 bzw. 49 Prozent noch deutlich höher. Jeder zweite Wissensarbeiter fühlt sich eher mit seinen Themen als mit seinem Unternehmen loyal verbunden. Daher wären 53 Prozent auch bereit, das Unternehmen für eine fachliche Weiterentwicklung zu wechseln. Nichtsdestotrotz halten 85 Prozent der befragten Führungskräfte die Wissensarbeiter für schwer ersetzbar. Dies spiegelt sich jedoch nicht im Selbstbewusstsein der Wissensarbeiter wider. Nur 50 Prozent der befragten Wissensarbeiter sehen dies selbst so.

Um Wissensarbeit besser auszuschöpfen, sollte vor allem in IT-Infrastrukturen investiert werden. 54 Prozent der Führungskräfte und 60 Prozent der Wissensarbeiter sehen hier das größte Potenzial. Dagegen rangieren Organisationsthemen, wie der Ausbau flexibler Arbeitszeiten und -orte oder neue Führungsmodelle, deutlich weiter unten auf der Dringlichkeitsskala.

Für die Studie „Wissensarbeit im digitalen Wandel. Neue Spannungs- und Handlungsfelder“ wurden insgesamt 1.215 Fach- und Führungskräfte im deutschsprachigen Raum aus Unternehmen und Organisationen online befragt. Alle Befragten verfügten über eine akademische Ausbildung. Die Hälfte davon waren Führungskräfte, die andere Hälfte Wissensarbeiter ohne Führungsverantwortung.