Maschinenbau : Wintersteiger steigert Umsatz und Ergebnis

Der oberösterreichische Maschinenbau-Konzern Wintersteiger mit Zentrale in Ried im Innkreis hat 2013 seinen Umsatz von 126,2 Millionen Euro auf 141,9 gesteigert. Das in den davorliegenden zwei Jahren jeweils gesunkene Betriebsergebnis ist wieder gewachsen - von 8,6 auf 12 Millionen Euro. Das teilte der Vorstandsvorsitzende Rainer Thalacker in einer Bilanz-Pressekonferenz am Dienstag in Linz mit.

Der Firmenchef begründete die Verbesserung mit einer Optimierung in der Produktion und Wachstum in allen Geschäftsbereichen. Auch heuer seien die Auftragsbücher voll. Deshalb rechne man mit einem weiteren Wachstum von sieben Prozent beim Umsatz und einer ebenso hohen Ergebnisverbesserung. Investiert werden sollen 17 Millionen Euro, unter anderem in eine Gebäudeerweiterung und neue Maschinen am Standort Ried. Die 2013 von 810 auf 850 gestiegene Gesamt Mitarbeiterzahl soll heuer auf "weit über 900" wachsen.

Akquisitionen

Wintersteiger bietet Gesamtlösungen für Verleih und Service von Ski und Snowboards an (Sports) und produziert Spezialmaschinen für die Landwirtschaft (Seedmech) sowie Holzdünnschnittsägen (Woodtech). Alle drei Sparten sind laut Unternehmensangaben in ihren Nischen Weltmarktführer. Hinzu kam im vierten Quartal 2011 der Bereich Richttechnik, die aus der Akquisition der deutschen Firma Kohler entstanden ist. Ihre Maschinen dienen dazu, in Rollen an die Automotiv- oder Haushaltsgeräte angeliefertes Blech so plan vorzubereiten, dass es danach verformt werden kann. Die im November 2012 übernommene VAP Gruber Automations GmbH in Mettmach im Innviertel stellt eine weitere Unit dar. Ursprünglich war sie Anbieter für Automationslösungen für die Holzverarbeitung, wurde aber inzwischen Spezialist für Messen, Sortieren, Bearbeitung und Reparatur von weiteren Materialien, unter anderem Aluminium.

Sports ist mit einem Anteil am Gesamtumsatz von 37 Prozent nach wie vor die größte Sparte. Bezüglich Wachstum in diesem Bereich ist Thalacker vorsichtig, weil es kaum neue Skigebiete gibt. Erfreulich war Sotschi, wo Wintersteiger nahezu alle Hotels und Servicestationen mit seinen Anlagen ausgestattet hat. Die Marke "BootDoc" mit Produkten rund um die Fußanalyse und Schuhanpassung legte zuletzt um 23 Prozent zu. Durch den Zukauf des Unternehmens Hotronic - Schuheinlegesohlen, Schuh- und Handschuhtrockner - im Oktober 2013 wurde die Produktpalette erweitert. Neu im Angebot ist jetzt angepasster Innenschuh samt Außenschale, Sohle und Socken in einer Preisklasse um 550 Euro. Das soll den Händlern die Chance bieten, damit dem Internetkauf entgegenzutreten, denn der Kunde müsse ins Geschäft kommen und könnte dann noch andere Artikel erwerben. Namhafte Einzelhändler in Österreich seien bereits dafür gewonnen worden, mit weiteren sei man in Gesprächen.

Für die Sparte Seedmech (25 Prozent des Gesamtumsatzes), die Gesamtlösungen im Feldversuchswesen anbietet, sieht Thalacker großes Potenzial, weil die wachsende Weltbevölkerung ernährt werden muss. Dazu wurde mit Gesamtkosten von rund 5 Millionen Euro ein komplett neuer Parzellenmähdrescher entwickelt, der eine Art fahrendes Labor darstellt, und ab heuer verkauft werden soll.

Woodtech (17,5 Prozent Umsatzanteil) leidet unter einem gesättigten Mark bei Dünnschnittgatter- und Dünnschnittbandsägen in der Hauptzielgruppe der Parkettbödenhersteller, verzeichnete aber Zuwächse durch Anlagen, die halb und vollautomatisch Schadstellen wie Äste und Risse im Holz reparieren.

Die Richttechnik trägt 21 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Um das künftige Wachstum zu sichern, werden seit 2013 insgesamt 14 Millionen Euro in einen Neubau nicht mehr am Standort in Friesenheim im Schwarzwald, sondern in einem 10 Kilometer entfernten Gewerbegebiet in Lahr investiert. Es soll im Herbst 2014 fertiggestellt sein.

Die Eigenkapitalquote von Wintersteiger liegt bei 46,2 Prozent. Beabsichtigt ist, sie nicht über 50 Prozent steigen zu lassen. Statt dessen sollen weitere Akquisitionen für die Bildung weiterer Sparten erfolgen. Die Kriterien dafür: Nischen mit nicht allzu großer Wettbewerbssituation und der Chance auf dortige Marktführerschaft. (APA)