Energieversorgung : Windkraft könnte 2030 ein Fünftel des Strombedarfs decken

Der Ausbau von Windenergie steigt weiter. Bis 2030 könnte bis zu ein Fünftel des weltweiten Strombedarfs aus Windenergie gedeckt werden, bis 2050 sogar mehr als ein Drittel. Dies geht aus der aktuellen Windkraftprognose des Branchenverbandes Global Wind Energy Council (GWEC) hervor. Die installierte Kapazität könnte von derzeit 433 Gigawatt bis 2030 auf 2.110 Gigawatt (GW) steigen.

Damit würden 2,4 Millionen neue Jobs geschaffen und die CO2-Emissionen um mehr als 3,3 Mrd. Tonnen pro Jahr reduziert. Die jährlichen Investitionen würden rund 200 Mrd. Euro betragen. Die Zahlen beziehen sich auf das Advanced-Szenario im "Global Wind Energy Outlook 2016". Im moderaten Szenario beispielsweise wird die installierte Windkraft-Kapazität für 2030 mit 1.676 GW beziffert.

China überholt alle - weil ökonomische Gründe dafür sprechen

Bis 2050 könnte die Kapazität auf mehr als 5.806 GW steigen, geht aus der Prognose weiter hervor. Davon würden 591 GW auf die EU-28 entfallen und rund 704 GW auf OECD-Europa. Für China werden rund 1.800 GW erwartet, und für Nordamerika rund 920 GW.

Im Vorjahr waren weltweit 433 GW an Windkraft-Kapazität installiert. Damit wurden bereits mehr als 4 Prozent des Stromverbrauchs erzeugt. Heuer werden laut GWEC rund 60 GW dazukommen. In China betrug die installierte Leistung im Vorjahr 145 GW. In der EU-28 waren es rund 142 GW, davon entfielen rund 45 GW auf Deutschland, 23 GW auf Spanien und rund 14 GW auf Großbritannien. In Österreich betrug die Windkraftkapazität im Vorjahr laut IG Windkraft 2,4 GW.

"Der ökonomisch günstigste, sozial verträglichste und umweltfreundlichste Weg"

Das Klimaabkommen von Paris sei der stärkste Antrieb für den Ausbau der erneuerbaren Energien seit mindestens 20 Jahren, verweist die IG Windkraft auf die GWEC-Publikation, in der es auch heißt: "Die Richtung, in die zu gehen ist, ist so klar wie nie".

Heute würden sechs Millionen Menschen pro Jahr durch die weltweite Luftverschmutzung sterben, zum großen Teil verursacht durch die Energieerzeugung, so Adnan Z. Amin, Generaldirektor der internationalen erneuerbaren Energie Agentur IRENA.

Der Ausbau erneuerbarer Energie sei nicht nur der "ökonomisch günstigste Weg, sondern auch der sozial verträglichste und umweltfreundlichste". Um den Ausbau der Windenergie stärker zu forcieren, brauche es von der Politik stabile Rahmenbedingungen und passende Förderbedingungen.

IG Windkraft gegen Ausbaurückgang in Österreich

IG-Windkraft-Geschäftsführer Stefan Moidl betonte, dass in Österreich die Novelle des Ökostromgesetzes zur "Nagelprobe der österreichischen Politik in Sachen Klimaschutz" werde. Dabei sei es von größter Bedeutung, dass die Änderungen auch einen engagierten Ökostromausbau ermöglichten und nicht zu einem Ausbaurückgang bei den erneuerbaren Energien führten. Es sei Zeit, auch in Österreich Handlungen zu setzen, zum Beispiel mit der Novelle des Ökostromgesetzes. (apa/red)