Baustoffindustrie : Wienerberger: Leichte Erholung am Wohnungsmarkt

Der für den Baustoffkonzern Wienerberger wichtige Wohnungsmarkt in Zentral- und Osteuropa erholt sich aktuell leicht, lediglich England, Belgien und die Schweiz hinken noch etwas nach, sagte Generaldirektor Heimo Scheuch auf der Gewinn-Messe in Wien. Ergebnismäßig bekräftigte er das Jahresziel für 2016, ein EBITDA von "um die 400 Mio. Euro" zu erreichen.

Wienerberger habe sich zuletzt deutlich entschuldet, auch durch den Verkauf nicht mehr benötigter Liegenschaften. Die Schulden seien schon deutlich unter das Zweifache des EBITDA gesunken, damit sei man für künftiges Wachstum gerüstet. Bis 2020 peile man über 600 Mio. Euro EBITDA an, "die werden wir deutlich erreichen", so Scheuch. Dabei sollen 120 bis 160 Mio. EBITDA-Plus aus dem organischen Wachstum resultieren, weitere rund 50 Mio. Euro Zusatzbeitrag aus Einsparungen.

Die Margen würden sich heuer im Gesamtjahr verglichen mit 2015 leicht verbessern, so Scheuch, mehr dürfe er momentan nicht sagen.

Für die Mittel- und Langfriststrategie sei Wienerberger positiv gestimmt. Besonders konzentriere man sich auf Urbanisierung, Renovierung und Sanierung. Im Ein- und Zweifamilienhausbereich habe man zuletzt in Österreich im Ziegelbereich Marktanteile gewinnen können. Für Osteuropa als Region sei er für die nächsten fünf Jahre positiv gestimmt.

Durch die dramatische Pfund-Abwertung bereite England nach dem Brexit-Votum "Probleme", etwa wenn es um die Umrechnung in Euro gehe, obwohl man an sich lokal produziere und auch verkaufe. "Ich bin überrascht, wie unvorbereitet die da hineingegangen sind", verwies Scheuch zum Thema Ausstieg aus der EU auf Gespräche mit britischen Regierungskreisen. Nicht nur im Freihandel würden Großbritannien und EU wohl verbunden bleiben müssen. Für Wienerberger werde der englische Markt relativ stabil bleiben und sich gesund entwickeln. In Summe entfallen laut Scheuch fast 10 Prozent des Wienerberger-Umsatzes auf Großbritannien (von insgesamt 91 Prozent in Europa und 9 Prozent Nordamerika).

Seinen Energieeinsatz wolle Wienerberger bis zum Jahr 2020 nochmals um 20 Prozent reduzieren, also einsparen. Die Strom- und Gasrechnung sei für den Konzern schon recht hoch, da gebe es noch Potenzial. Auch beim Umwelt-Thema Recycling wolle man sich weiter verbessern. (apa/red)