Biotech : Wiener Biotechfirma Marinomed sagt Börsengang ab

Das Jahr 2018 wird für die Wiener Börse ohne Börsengang zu Ende gehen. Das österreichische Biotech-Unternehmen Marinomed hat seinen geplanten Börsengang (IPO) vorerst abgesagt. "Abhängig vom Marktumfeld plant das Unternehmen, die Angebotsfrist voraussichtlich Anfang 2019 fortzusetzen", teilte Marinomed mit.

"Obwohl eine gute Nachfrage nach neuen Aktien bei Investoren erreicht wurde, konnte das angestrebte Angebotsvolumen aufgrund des aktuell schlechten Marktumfelds mit hoher Volatilität nicht vollständig erzielt werden", erklärte die Pharmafirma. Die bis heute, 17.00 Uhr, laufende Angebotsfrist werde daher unterbrochen. Die Unterbrechung gilt auch für die Wandelschuldverschreibungen.

Marinomed hatte Mitte November angekündigt an die Börse zu gehen und damit zwischen 30 und knapp 50 Mio. Euro an frischem Kapital zu lukrieren. Der 4. Dezember hätte der erste Handelstag sein sollen. 2017 setzte Marinomed knapp 5 Mio. Euro um, der geplante Börsengang sollte helfen, die Gewinnzone zu erreichen.

Das Unternehmen ist auf die Entwicklung von Produkten im Bereich Atemwegs- und Augenerkrankungen spezialisiert. Der Erlös aus dem Börsengang sollte vor allem für die Finanzierung einer zulassungsrelevanten Phase-III-Studie von Budesolv, von Phase-II-und Phase-III-Studien von Tacrosolv sowie für die Erweiterung der OTC-Plattform Carragelose verwendet werden.

Nach den Kursverlusten an den Aktienmärkten haben in den vergangenen Wochen auch im Ausland mehrere Unternehmen ihre Börsenpläne auf Eis gelegt. In Deutschland gehörten dazu die Beteiligungsfirma Primepulse, der Arzneimittel-Importeur Abacus Medicine und der Stuttgarter Spezial-Anlagenbauer Exyte. International schoben Schwergewichte wie der spanische Ölkonzern Cepsa, der Autoleasing-Anbieter und Flottenmanager Leaseplan oder der chinesische Musikstreamingdienst Tencent Music ihre Börsenpläne wegen der fallenden Aktienmärkte auf die lange Bank. (apa/red)