Bahnindustrie : Weiterhin Probleme mit dem Zugsicherungssystem ETCS

Vier Buchstaben bereiten der Deutschen Bahn derzeit Probleme: ETCS. Das steht für European Train Control System und ist die Technologie, die dafür sorgen soll, dass Züge künftig schnell und leichter grenzübergreifend fahren können.

Bisher finden sich an den meisten Strecken Signalmasten, die dem Lokführer vorgeschriebene Geschwindigkeiten oder Streckensperrungen anzeigen. Allerdings sind die Signale in verschiedenen Ländern unterschiedlich, weshalb beim Überqueren der Grenze etwa Lokführer getauscht werden müssen.

Dazu kommt, dass die Lokführer bei hohen Geschwindigkeiten wie etwa auf der Schnellstrecke Berlin - München Probleme haben, die Signale noch zu erkennen. Deshalb hat die Bahn dort ETCS verbaut.

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Durch das neue Zugsicherungssystem werden die Masten überflüssig, denn die Informationen kommen digital im Führerstand an. Und das europaweit einheitlich. Kleine Kästen zwischen den Schienen übertragen die Anweisungen, wenn der Zug über sie hinwegfährt. Dabei kann es vorkommen, dass die Übertragung nur unvollständig ist oder gar nicht funktioniert.

Laut Bahn gab es in den vergangenen Tagen "mehrere Einzelprobleme" mit ETCS. Der Konzern erklärte, mit Hochdruck gemeinsam mit dem Hersteller Alstom an der Behebung der Fehler zu arbeiten. Wenn es zu Fehlern bei der Signalübertragung kommt, sollen die Züge sicherheitshalber abbremsen. Zumindest das hat laut Bahn bei den Störungen in den vergangenen Tagen ausnahmslos funktioniert. (afp/apa/red)