Stahlindustrie : Wegen Überkapazitäten: Zwei chinesische Stahlriesen wollen fusionieren

Nach Einbußen durch massive Überkapazitäten wollen zwei der größten chinesischen Stahlkonzerne fusionieren. Die Baosteel Group plane eine "strategische Restrukturierung" mit der Wuhan Iron and Steel Group, teilten beide Unternehmen am späten Sonntag mit. Das Vorhaben sei aber noch nicht endgültig beschlossen. Weitere Angaben machten die Stahlhersteller nicht.

Nummer fünf und Nummer elf

Baosteel ist der fünftgrößte Stahlkonzern der Welt, die Wuhan-Gruppe der elftgrößte. Baosteel produzierte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben 36,1 Millionen Tonnen Stahl. Das ist nach Angaben des Weltstahlverbands so viel wie die in Brasilien produzierte Menge und drei Mal so viel wie der in Großbritannien hergestellte Stahl.

Die chinesische Stahlindustrie leidet seit geraumer Zeit unter massiven Überkapazitäten, die zahlreichen Herstellern Verluste bescheren. Bis 2020 will die Volksrepublik ihre Überkapazitäten um 100 bis 150 Millionen Tonnen senken. Aufgrund der Überkapazitäten suchen chinesische Stahlhersteller einen Ausweg in Billigimporten, die den Stahlherstellern in Europa enorme Probleme bereiten.

Der Gewinn des in Shanghai ansässigen Baosteel-Konzerns war im vergangenen Jahr um 83 Prozent auf eine Milliarde Yuan (136,5 Mio. Euro) geschrumpft. Wuhan fuhr einen Verlust von 7,5 Mrd. Yuan ein, nachdem 2014 noch ein Gewinn von 1,3 Mrd. Yuan unterm Strich gestanden war. (APA/AFP/red)