Luftfahrt : Von der Idee bis zum Himmel: Chronologie zum Airbus A380

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© dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Airbus gibt sein Großraumflugzeug A380 im Jahr 2021 auf. Wegen mangelnder Aufträge würden die Auslieferungen dann eingestellt, kündigte der Flugzeughersteller am Donnerstag an. Im Folgenden ein Überblick über die kurze Geschichte des Superjumbo:

Juni 1994: Unter dem Codenamen A3XX beginnt das Airbus-Konsortium mit dem Entwurf für das Design des neuen Riesenfliegers.

Juli 2000: Emirates bestellt als erste Fluggesellschaft verbindlich den A3XX.

Dezember 2000: Airbus gibt offiziell den Startschuss für das Projekt: Aus A3XX wird der Name A380.

Jänner 2001: Der US-Logistikkonzern FedEx bestellt die erste Fracht-Version des Flugzeugs.

Mai 2004: Die Hauptproduktion läuft an.

April 2005: Der A380 meistert seinen Jungfernflug und hebt von Toulouse Richtung Atlantik ab. Der Flug dauert fast vier Stunden.

Juni 2005: Airbus kündigt an, dass sich die ersten Auslieferungen des A380 um bis zu sechs Monate verzögern werden. Später wird bekannt, dass Probleme mit der Elektronik sowie der Ausstattung der Kabine der Grund waren.

2. Juli 2006: EADS-Co-Vorstandschef Noel Forgeard und Airbus-Chef Gustav Humbert treten wegen der Verzögerungen zurück.

September 2006: Der A380 absolviert seinen ersten "richtigen" Flug mit Passagieren an Bord - 474 Mitarbeiter von Airbus, die sich freiwillig zur Verfügung stellen. Am selben Tag verliert Charles Champion, Chef des A380-Programmes, seinen Job.

September 2006: Airbus kündigt neue Verzögerungen an; das Projekt liegt nun ein Jahr im Zeitplan zurück.

Oktober 2006: EADS verschiebt die ersten Auslieferungen um ein weiteres Jahr, damit ist das Projekt um zwei Jahre verspätet.

September 2007 - British Airways gibt seine jahrzehntelange Loyalität zu Boeing bei Langstreckenflugzeugen auf und bestellt zwölf A380.

Oktober 2007 - Singapore Airlines erhält nach fast zweijähriger Verzögerung den ersten A380. Am 25. Oktober findet der erste Flug der Airline mit dem neuen Flugzeug von Singapur nach Sydney statt.

Juli 2008 - Emirates nimmt als zweite Fluggesellschaft der Welt den A380 in den Linienflugbetrieb.

November 2010 - Ein A380 der australischen Fluggesellschaft Qantas muss nach einem Triebwerkschaden in Singapur notlanden. Die Probleme mit den Triebwerken von Rolls-Royce nehmen zu.

November 2011 - Erneut muss ein Qantas-A380 wegen Triebwerksproblemen ungeplant in Dubai landen.

Jänner 2012 - Qantas und Singapore Airlines entdecken Risse an den Tragflächen. In den darauffolgenden Wochen häufen sich die Meldungen über das Problem.

März 2012 - Wegen Triebwerksproblemen bricht ein A380 der Singapore Airlines seinen Flug nach Frankfurt ab und kehrt nach Singapur zurück.

Mai 2012 - Die Haarrisse beim A380 verursachen bei Airbus zusätzliche Kosten. Sie summieren sich bis dahin auf 263 Millionen Euro. Untersuchungen ergaben als Grund für die Risse eine Mischung aus Material- und Herstellungsproblemen.

November 2012 - Wegen Triebwerksproblemen muss ein A380 von Emirates in Sydney notlanden.

Dezember 2014 - Airbus-Chef Fabrice Bregier wischt Spekulationen über ein mögliches Aus für den A380 vom Tisch. Es wäre "einfach nur verrückt" zu glauben, dass Airbus das A380-Programm aufgeben würde.

Juli 2016 - Das Management von Airbus stellt sich vorübergehend auf eine deutliche Abschwächung der Nachfrage nach dem A380 ein. Allerdings äußert sich Konzernchef Tom Enders optimistisch zu den längerfristigen Aussichten.

Dezember 2017 - Airbus erwägt eine Drosselung der Produktion auf sechs bis sieben Maschinen pro Jahr. Der Höhepunkt der Jahresproduktion war einst bei 30 Flugzeugen gelegen.

Jänner 2018 - Die Fluggesellschaft Emirates bestellt 20 Maschinen und rettet damit vorerst die Zukunft des Fliegers.

März 2018 - Airbus kündigt den Abbau von bis zu 3.720 Stellen an. Einer der Gründe ist die schwache Nachfrage nach dem A380, dessen Produktion von zwölf Maschinen im Jahr 2018 auf acht im Jahr 2019 und sechs im Jahr 2020 zurückgefahren werden soll.

31. Jänner 2019 - Emirates erwägt Insidern zufolge, einige A380-Aufträge in Orders für den kleineren A350 umzuwandeln. Das könnte zu einem schnelleren Aus für den A380 führen.

7. Februar 2019 - Die australische Fluggesellschaft Qantas zieht ihre Order zum Kauf von acht Airbus-Superjumbos vom Typ A380 zurück.

14. Februar 2019 - Airbus kündigt das Aus für den Superjumbo an.

(reuters/apa/red)