Serie EC Austria : Voll vernetzt

Fotolia
© Fotolia

Durch Edward Snowdens Enthüllungen hat auch in den heimischen Unternehmen ein großer Umdenkprozess eingesetzt. Die IT-Security ist zu einem wesentlichen Kriterium für Investitionsentscheidungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) geworden. Der nun höhere Stellenwert von Sicherheitsthemen resultiert aber nicht allein aus der NSA-Debatte, es sind auch Entwicklungen innerhalb der ICT selbst, die ein größeres Augenmerk auf Sicherheitsfragen fordern. Ein Unternehmen ist heute keine – vergleichsweise isolierte – Dateninsel mehr. Durch die stetig wachsende Bedeutung mobiler Anwendungen potenzieren sich die möglichen Einfallstore für Angreifer. Das ist aber nur der Anfang. Das Internet of Things, auch bekannt als Kommunikation Machine to Machine (M2M), steht jetzt in den Startklötzen und wird die Vernetzung der Unternehmen weiter vorantreiben.

Effizienzdruck

Der andere große Treiber heute – neben den Sicherheitsfragen – ist der Effizienzdruck, der auf den Unternehmen lastet. Es ist ja, wenn überhaupt, nur ein geringes Wachstum zu beobachten. „ICT wird im Zuge dieser Entwicklungen immer mehr als Effizienzmotor für unterschiedlichste Unternehmensprozesse verstanden“, sagt Jochen Borenich, Vorstand der Kapsch BusinessCom. „Das resultiert in konkreten Projekten, die im weitesten Sinn dem Internet of Things und Industrie 4.0 zuzuordnen sind. So kann etwa der Ausschuss in komplexen Produktionsprozessen gesenkt werden, wenn das Zusammenspiel der einzelnen Maschinen verbessert wird. Und nur ein paar Prozentpunkte weniger wirken sich bereits auf die Herstellungskosten aus.“

Die beiden großen Bedürfnisse – Sicherheit und Optimierung der Geschäftsprozesse – führen zu differenzierten Ansätzen im Betrieb der Informationstechnologie. Während vor nicht allzu langer Zeit die Meinung vorherrschte, dass alle Services in Bausch und Bogen in die Cloud ausgelagert werden sollten, geht der Trend immer stärker in Richtung hybrider Lösungen; private und public Clouds werden also kombiniert.

Dynamische Services

Den Trend zur hybriden Cloud beobachtet auch Claus Haiden von T-Systems. Und er stellt auch eine erhöhte Sensibilität der Kunden hinsichtlich der Datensicherheit fest. „Unsere Kunden wollen nun ganz genau wissen, wo ihre Daten liegen und wer darauf Zugriff hat. Innerhalb oder außerhalb der EU, das ist mittlerweile ein zentrales Entscheidungskriterium bei der Wahl des Anbieters. Anders gesagt: Transatlantischen Anbietern wird im Moment wenig Vertrauen entgegengebracht.“

Den künftigen Dienstleister schaut sich der Kunde heute genauer denn je an. Wo er die Daten lagert, die Verfügbarkeit, seine Sicherheitsstandards – immer häufiger werden jetzt auch Zertifizierungen nachgefragt. Aber die Bewegung in die Cloud kann auch dieses gesunde Misstrauen nicht mehr bremsen. Dazu sind Angebote wie die Dynamic Services for Infrastructure von T-Systems zu überzeugend. „Damit kann sich der Kunde die gewünschte Infrastruktur selbst über eine Webkonsole zusammenstellen. Das ist ein kurzfristiger Prozess geworden, man kann selbst entscheiden, was man heute braucht und eben morgen nicht mehr im selben Umfang.“ Denn die Provisionierung der Infrastruktur erfolgt automatisch, kein Techniker schraubt im Hintergrund und auch der Vertrieb von T-Systems ist nicht involviert. Und abgerechnet wird nur der tatsächliche Verbrauch.

Die Dokumentenflut in Unternehmen wirft eine eigene Kategorie von Sicherheitsfragen auf, genauer Fragen der Rechts- und Revisionssicherheit. „Zu einem Kunden, zu einer Produktentwicklung, zu einem Projekt entstehen über das ganze Unternehmen verteilt unzählige Dokumente“, sagt Johannes Bischof, Geschäftsführer Konica Minolta Business Solutions Austria, „die müssen etwa im Falle eines Rechtsstreits oder eines steuerrechtlichen Verfahrens wieder auffindbar sein. Die gesetzlichen Vorgaben werden hier immer deutlicher.“

Das Wesen des ECM hat sich indes auch geändert. Galt es früher in Papierform vorliegende Dokumente zu digitalisieren, so wird heute vieles, das aufbewahrt werden muss, erst gar nicht mehr ausgedruckt. Ein besonders heikler Fall sind die vielen E-Mails, die sich zu einem Geschäftsfall ansammeln. Die verteilen sich über diverse Abteilungen im Unternehmen, angefangen beim Vertrieb, über die Geschäftsleitung, hin zur Service- oder Rechtsabteilung. In den meisten Fällen kann die ECM-Software die Dokumente zu den entsprechenden Geschäftsfällen automatisch erledigen. Menschliche Hilfe wird nur mehr herangezogen, wenn eine zweifelsfreie Zuordnung nicht möglich ist.

Sichere Mobilität

Auch für Raiffeisen Informatik hat Sicherheit höchste Priorität – gerade bei mobilen Geschäftsanwendungen. „Angesichts des wachsenden Wettbewerbsdrucks wird der orts- und zeitunabhängige Zugriff auf Unternehmensdaten immer wichtiger“, sagt Wilhelm Doupnik, CEO Raiffeisen Informatik, „denn nur wer flexibel reagieren kann, wird langfristig erfolgreich sein. Sicherheit und Flexibilität sind aber zum Glück kein Widerspruch.“

Seit über drei Jahren bietet Raiffeisen Informatik das Service Smart Mobility an. Dieses Service ermöglicht nicht nur die automatische Synchronisation von E-Mails, Terminen und Kalender, sondern auch den sicheren Zugriff auf sämtliche Unternehmensdaten. „Für Manager und Vertriebsmitarbeiter ist das Tablet zum Arbeitsplatz der Wahl geworden“, erklärt Doupnik. Tablet- und Smartphone-User haben einen schnellen mobilen Zugriff auf alle Informationen ihres Unternehmens. Die mobilen Geräte bieten auch zahlreiche Funktionen, die man bis vor kurzem nur vom Notebook kannte – etwa das Bearbeiten von Office-Dokumenten.

„Smart Mobility“ sorgt nicht nur für eine gesicherte Datenübertragung, sondern auch für die Absicherung der Daten am Endgerät selbst. Das ermöglichen unter anderem eine End-to-End-Verschlüsselung und ein effektiver Passwortschutz. Für den Fall der Fälle – Lauschangriff, Verlust oder Diebstahl – sind ver- trauliche Informationen also umfassend geschützt. (Christian Stemberger)

Diese Artikelserie entsteht in Kooperation mit der Plattform economyaustria.at