Autoindustrie : Volkswagen will 4.000 Stellen streichen - und verlängert zugleich die Jobgarantie

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© APA/dpa/Julian Stratenschulte

Der deutsche Autokonzern Volkswagen hat mit dem Betriebsrat eine Verlängerung der Beschäftigungssicherung bis 2029 vereinbart. Gleichzeitig einigten sich Management und Arbeitnehmer auf den Abbau von bis zu 4.000 Stellen in Bereichen außerhalb der Fertigung binnen der nächsten vier Jahre, wie VW mitteilte.

4.000 Stellen in Verwaltung sollen wegfallen

Dafür erweiterte der Konzern die Möglichkeit der Altersteilzeit für Arbeitnehmer bis zum Jahrgang 1964. Volkswagen-Chef Herbert Diess hatte ursprünglich 7.000 Stellen abbauen wollen. Darüber stritt er sich auch öffentlich mit Betriebsratschef Bernd Osterloh.

Dieser erklärte nun: "Wir haben für die Belegschaften unsere Hauptanliegen Beschäftigungssicherung und Altersteilzeit durchgesetzt." Beim möglichen Abbau von Arbeitsplätzen müsse klar sein, dass diese Tätigkeiten tatsächlich entfallen - ansonsten werde weiterhin jede Stelle nachbesetzt, "denn Arbeitsverdichtung wird es mit uns nicht geben".

2.000 Arbeitsplätze in der IT geplant

Von dem Sparprogramm sind die Kernmarke VW sowie die zentrale Komponentenfertigung betroffen. Die wegfallenden Arbeitsplätze in der Verwaltung sollen dem Unternehmen zufolge dank Investitionen in Digitalisierung und verbesserte Prozesse überflüssig werden. In der IT sollen dafür aber auch rund 2.000 neue Positionen entstehen.

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Gleichzeitig vereinbarten VW und Belegschaftsvertreter, dass auch der Fahrzeugbau bis 2023 um fünf Prozent produktiver werden soll. Zusätzlich investiert der Autobauer mehr Geld in die Weiterbildung seiner Mitarbeiter.

Bei der Kernmarke VW arbeiten weltweit rund 196.000 Beschäftigte. Dazu kommen 86.000 Beschäftigte in den Autohäusern. Bei der Komponentenfertigung arbeiten weltweit 80.000 Mitarbeiter. (afp/apa/red)

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