VW-Skandal : Volkswagen legt in den USA kräftig zu - gegen den Markttrend

Obwohl sich der Markt insgesamt abkühlt, hat Volkswagen seinen Absatz in den USA erneut kräftig gesteigert. Die Neuwagenverkäufe der Kernmarke VW kletterten im Februar verglichen mit dem Vorjahreswert um 13 Prozent auf 25.145 Autos, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Andere Hersteller mussten hingegen Abstriche machen und auch insgesamt setzte die Branche zuletzt weniger ab.

Audi legt um 17 Prozent zu

Bei Volkswagen hatte es indes schon in den Vormonaten deutliche Zuwächse gegeben, die Wolfsburger meldeten bereits das vierte Absatzplus in Folge. Das liegt auch am schwachen Vorjahreszeitraum, als ein Verkaufsstopp von Dieselwagen im Zuge des Abgas-Skandals tiefe Spuren in der Absatzbilanz hinterlassen hatte. Vor allem mit Golf-Modellen wie dem Sportgeländewagen Alltrack punktet VW derzeit.

Volkswagens Premium-Töchter Audi und Porsche steigerten die Verkäufe im vergangenen Monat um 17,3 beziehungsweise 2,1 Prozent. Die Daimler-Tochter Mercedes-Benz USA brachte trotz eines Absatzeinbruchs bei der Zweitmarke Smart 6,9 Prozent mehr Wagen auf die Straße. Bei BMW hält die Durststrecke in den USA derweil an, die Tochter Mini zog die Zahlen erneut runter, so dass die Verkäufe um 2,5 Prozent sanken.

US-Automarkt verliert an Schwung

Zu den Gewinnern gehörte bei den Februar-Ergebnissen der größte US-Hersteller General Motors, der ein Absatzplus von 4,2 Prozent erreichte. Auch Honda und Nissan konnten mit Zuwächsen um 2,3 und 3,7 Prozent Erfolge verbuchen. Die Rivalen Ford und Fiat Chrysler mussten hingegen Rückgänge um vier und zehn Prozent hinnehmen.

Insgesamt verliert der US-Automarkt an Schwung, nachdem 2016 mit 17,5 Millionen verkauften Neuwagen eine neue Bestmarke erreicht worden war. Laut Schätzungen des Fachblatts "Automotive News" setzte die Branche im Februar mit 1,28 Millionen Wagen 1,2 Prozent weniger ab als im Vorjahreszeitraum. Billiger Sprit und niedrige Zinsen trieben die US-Kunden lange Zeit in die Autohäuser, doch nun verdichten sich die Anzeichen, dass dem Boom die Luft ausgeht. (dpa/apa/red)