Absatzzahlen 2015 : Volkswagen hat 2015 weniger als zehn Millionen Autos verkauft

Der deutsche VW-Konzern hat im Jahr des Abgas-Skandals auch noch schrumpfende Verkaufszahlen zu verdauen. Vor allem die Pkw-Kernmarke Volkswagen selbst wurde 2015 von den Kunden abgestraft. Insgesamt sank der Absatz von Europas größtem Autobauer 2015 um zwei Prozent auf 9,93 Millionen Fahrzeuge, wie das Unternehmen mitteilte.

Damit fallen die Verkaufszahlen wieder unter die Marke von zehn Millionen - und werfen VW im Rennen um die Weltspitze zurück.

Gleichzeitig schrammte der Konzern an seinem Ziel vorbei, 2015 so viele Autos zu verkaufen wie im Jahr zuvor. 2014 waren die VW-Marken zusammen noch knapp 10,14 Millionen Fahrzeuge losgeworden. Der damalige VW-Chef Martin Winterkorn hatte das Ziel ausgegeben bis 2018 größter Autobauer der Welt zu werden, also den japanischen Konkurrenten Toyota vom Thron zu stoßen.

Sein Nachfolger Matthias Müller will heuer neue Langfrist-Ziele für Volkswagen ausgeben. Er hat bereits angedeutet, dass die Profitabilität des Konzerns ihm dabei wichtiger sein wird als reine Absatzziele.

Zuvor war Müller Chef bei der Luxusmarke Porsche, die sich im vergangenen Jahr erneut als Stütze für den VW-Konzern erwies. Die Verkäufe kletterten hier um 18,6 Prozent. Die Oberklasse-Tochter Audi erzielte mit 3,6 Prozent einen deutlich kleineren Zuwachs und fiel damit bei den Stückzahlen hinter den Konkurrenten Mercedes-Benz.

Bei der Pkw-Kernmarke Volkswagen sind die Verkäufe dagegen vor allem zum Jahresende eingebrochen. Der Absatz sackte im Dezember um 7,9 Prozent ab. Unterm Strich ist VW im vergangenen Jahr damit 4,8 Prozent weniger Autos losgeworden als ein Jahr zuvor.

Vor allem in China, dem wichtigsten Absatzmarkt des VW-Konzerns, mussten die Wolfsburger ein schmerzhaftes Minus beim Verkauf einstecken: Auf Jahressicht ging es bei den Verkaufszahlen im Konzern um 3,4 Prozent abwärts. In Europa und Nordamerika, wo VW in den vergangenen Monaten die Auswirkungen des Diesel-Skandals am heftigsten zu spüren bekam, stieg der Absatz dagegen auf Jahressicht.

Volkswagen hatte eingeräumt, die Abgaswerte bei Millionen Autos weltweit mit einer Software manipuliert zu haben. VW drohen deshalb neben einem Imageschaden auch Milliarden-Strafzahlungen, vor allem in den USA. (dpa/apa)