Stahlindustrie : Voestalpine weiter auf Kurs

voestalpine Standort Linz
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Mit Ausnahme der Luftfahrtindustrie, die sich vergleichsweise verhalten entwickelte, verzeichneten alle Markt- und Produktsegmente eine positive Entwicklung. Die europäische Automobilindustrie war weiterhin mit den seit Jahreswechsel bestehenden Lieferproblemen aus der Halbleiterindustrie konfrontiert, wodurch es in Folge bei einigen Automobilherstellern zu kurzfristigen Produktionsstopps kam. Dies führte jedoch zu keinem nennenswerten Rückgang der Nachfrage nach hochqualitativen Stahlprodukten der Voestalpine. In den USA und China kam es für die Voestalpine kaum zu halbleiterbedingten Produktionsausfällen. Auch Teilbereiche der Öl- und Gasindustrie zogen an, wobei die europäischen Produktionsstandorte nach wie vor von den in den USA noch immer geltenden Schutzzöllen (Section 232) betroffen sind. Der Geschäftsbereich Bahninfrastruktursysteme verzeichnete weiterhin eine stabile Entwicklung. Im Bereich Lagertechnik erreichten die Auftragseingänge aufgrund des boomenden Online-Handels ein Rekordhoch.

„Die Voestalpine konnte den Konjunkturaufschwung nach der pandemiebedingten Rezession im Vorjahr voll nutzen. Fast alle unsere Markt- und Produktsegmente haben sich im 1. Geschäftsquartal sehr gut entwickelt und die einzelnen Divisionen zeigten eine ausgezeichnete Performance“, so Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der Voestalpine AG.

Entwicklung von Umsatz- und Ergebnisziffern

Die Finanzkennzahlen des Voestalpine-Konzerns zum 1. Quartal 2021/22 spiegeln den wirtschaftlichen Aufschwung wider. So erhöhte sich der Umsatz im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres um 45,6 % von 2,4 Mrd. EUR auf 3,5 Mrd. EUR. Auch die Ergebnisseite des Voestalpine-Konzerns weist für das 1. Quartal im laufenden Geschäftsjahr ein deutliches Wachstum aus: Das EBITDA stieg um 242 % von 158 auf 540 Mio. EUR. Während sich das EBIT im Vorjahresquartal mit -49 Mio. EUR negativ darstellte, belief es sich im 1. Quartal 2021/22 auf 340 Mio. EUR. Das Ergebnis vor Steuern steigerte sich im Berichtszeitraum auf 319 Mio. EUR (Q1 2020/21: -74 Mio. EUR) und das Ergebnis nach Steuern auf 259 Mio. EUR (Q1 2020/21: -70 Mio. EUR). Weiterhin ausgesprochen positiv entwickelte sich der

Cashflow aus der Betriebstätigkeit mit 272 Mio. EUR (Q1 2020/21: -34 Mio. EUR). Die Verschuldungskennzahl Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) verbesserte sich im Jahresvergleich von 71,7 % auf 43,8 %. Das Eigenkapital stieg um 8,2 % auf 6 Mrd. EUR. Die Anzahl der Beschäftigten (FTE) im Voestalpine-Konzern erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresstichtag um 2,1 % von 47.894 auf 48.880.

Ausblick

Trotz der zuletzt in Europa wieder ansteigenden COVID-19 Infektionszahlen wurden die Konjunkturprognosen für 2021 zusehends optimistischer. Neben weiteren Öffnungsschritten, insbesondere im Dienstleistungssektor, lassen auch Konjunkturprogramme historischen Ausmaßes eine Fortsetzung des wirtschaftlichen Aufwärtstrends erwarten. Diese positive Einschätzung gilt auch für die wesentlichen Kunden- und Marktsegmente des Voestalpine-Konzerns.

Der Vorstand der Voestalpine AG geht daher – auf Basis der Ergebnisse des 1. Quartals 2021/22 und der Annahme, dass die aktuelle wirtschaftliche Dynamik anhält – nunmehr für das Geschäftsjahr 2021/22 von einem EBITDA in einer Bandbreite von 1.900 bis 2.200 Mio. EUR aus. (red)