Stahlindustrie : Voestalpine baut eine neue Stranggussanlage in Donawitz

Der Linzer Stahlkonzern Voestalpine investiert 100 Mio. Euro an seinem Standort Donawitz in der Steiermark in Produktion und Forschung. Eine der Investitionen betrifft die Errichtung einer neuen Stranggussanlage "zur Herstellung hochreiner Stähle", wie die Voestalpine meldet.

Zwei große Projekte in Donawitz

Die Stranggussanlage soll eine Jahreskapazität von bis zu 950.000 Tonnen haben und 2019 in Betrieb gehen.

In der neuen Stranggussanlage mit volldigitalisierter Prozesssteuerung werden hochreine Stähle als Vormaterial für Premiumschienen, Qualitätswalzdraht sowie High-Tech-Nahtlosrohre hergestellt.

NDUSTRIEMAGAZIN exklusiv: Das große Ranking der TOP 250

Welches österreichische Unternehmen ist am expansivsten? Welches am rentabelsten? Welches hat im Vorjahr am meisten enttäuscht? Hier die Details >>

Spartenchef Kainersdorfer: Standort absichern

Beide Investitionen sieht die Voestalpine als "langfristige Absicherung des Standorts". Damit baue man die Technologieführerschaft in den wichtigsten Kundensegmenten aus, so der Leiter der Metal Engineering Division, Franz Kainersdorfer.

Die zweite große Investition ist das neue Forschungszentrum in Donawitz, in dem ab dem kommenden Jahr an neue Stahlsorten gearbeitet werden soll.

Forschungsanlage für den Bereich Metallurgie

Die 2.800 m2 große Forschungsanlage "Technikum Metallurgie" wird wie ein komplettes Stahlwerk im Kleinformat aufgebaut. Ziel des Projektes ist es, neue High-Performance- Stähle, insbesondere für den Mobilitäts- und Energiesektor, zu entwickeln. Im Automobilbau etwa soll durch die belastbareren und leichteren Antriebsstrangkomponenten der Treibstoffverbrauch sinken.

In der Forschungsanlage wird außerdem mit kleinen Gewichtseinheiten von rund vier Tonnen gearbeitet statt wie bisher mit einer Mindestproduktionsmenge von 68 Tonnen Stahl. Mit den neuen Stahlsorten sollen die Innovationszeiten verkürzt und auch Kunden mit bisher nicht möglichen Kleinmengen beliefert werden.

Eckdaten zur Sparte Metalltechnik

Die Metal Engineering Division des Voestalpine-Konzerns ist laut eigenen Angaben globaler Marktführer in der Weichentechnologie und der zugehörigen Signaltechnik. Im Geschäftsjahr 2016/17 erzielte sie einen Umsatz von rund 2,7 Mrd. Euro, davon über 40 Prozent außerhalb Europas. Die Division erwirtschaftete ein operatives Ergebnis von 361 Mio. Euro und beschäftigte weltweit mehr als 13.000 Mitarbeiter.

(red/apa)

Aktuell aus der Stahlindustrie:

Washington gegen die Voest und Europas Stahlindustrie: Die 6 wichtigsten Antworten >>

Wolfgang Eder: "Enormer Aufwand" wegen Absicherungen in den USA >>

Fusion von Thyssen und Tata: "Der Spuk muss ein Ende haben" >>

Stahl, Metall, Maschinenbau: Wie 3D-Druck die Wertschöpfungskette verändert >>

Auch interessant:

Brigitte Ederer warnt vor einer Erosion europäischer Schlüsseltechnologien >>