Ausrichtung : Verkauf der LED-Sparte ist ein "Rückschlag" für Philips

Der Elektrokonzern Philips nimmt einen zweiten Anlauf beim Verkauf seines LED-Bauteilegeschäfts Lumileds. Der Finanzinvestor Apollo Global Management wolle 80,1 Prozent an der Sparte übernehmen, teilte der Konzern am Montag mit. Die restlichen Anteile bleiben bei Philips für mindestens drei Jahre. Philips erhält aus dem Verkauf rund 1,5 Milliarden Dollar (1,4 Milliarden Euro). Darüber hinaus soll der Konzern bei guter Entwicklung des Unternehmens Ausschüttungen erhalten.

Ursprünglich hatte Philips Lumileds an den chinesischen Fonds GO Scale Capital verkaufen wollen, musste aber wegen Bedenken der US-Behörden den Deal Anfang des Jahres abblasen. Die Regulierer hatten die Transaktion mit dem Verweis auf Bedenken zur nationalen Sicherheit geblockt. Mit dieser Begründung hatte die USA kürzlich auch den Verkauf des deutschen Spezialmaschinenbauers Aixtron an ein chinesisches Unternehmen unterbunden.

„Ein Rückschlag“

Philips wird von Apollo weniger Geld erhalten als dies von GO Scale Capital der Fall gewesen wäre. Der Apollo-Deal bewertet Lumileds mit zwei Milliarden Dollar, die Chinesen wollten damals 2,8 Milliarden Dollar zahlen. Der geringere Unternehmenswert sei ein Rückschlag, räumte Philips-Chef Frans van Houten ein. Die Tatsache, dass sich für Apollo keinerlei Synergien aus dem Kauf ergeben, habe den Preis gedrückt. Im April wurde die Lichtsparte sogar noch mit fünf Milliarden Euro bewertet.

Dafür sieht sich Philips mit Apollo auf der sicheren Seite, was die Genehmigungen der Behörden betrifft. Da es sich bei der Beteiligungsgesellschaft um ein US-amerikanisches Unternehmen handle, sei er zuversichtlich, dass der Verkauf diesmal durchgehen werde, sagte van Houten.

Philips hofft, die Transaktion in der ersten Hälfte des kommenden Jahres abschließen zu können. Der Konzern steckt mitten im Umbau, wozu auch die Trennung vom Lichtgeschäft gehört. Van Houten will Philips vor allem auf Medizintechnik ausrichten. (apa/dpa-afx)