Löhne : Verhandlungen zum Metaller-KV: Einigung vor der Wahl unwahrscheinlich

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die knapp 130.000 Beschäftigten der Metalltechnischen Industrie gehen in die zweite Runde. Am Tisch liegt die Forderung nach vier Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie einer bessere Bezahlung von Dienstreisen und Lehrlingen. Die Arbeitgeber sagten, dass sie auch über die Auswirkungen der Angleichung Arbeiter/Angestellte sprechen wollen: Metaller fordern höhere Löhne und mehr Geld für Lehrlinge >>

Der Vorsatz, heuer ausnahmsweise die Normalarbeitszeit einzuhalten und nach neun Stunden zu vertagen, wackelt bereits. Im Vorjahr einigten sich die Verhandler in der 4. Verhandlungsrunde, nach einer 16-stündigen Nachtsitzung.

Gewerkschaft verweist auf volle Auftragsbücher und gute Konjunktur

Wobei ein Abschluss kurz vor den Nationalratswahlen am kommenden Sonntag ohnehin als eher unwahrscheinlich gilt. Rainer Wimmer, Chefverhandler der Produktionsgewerkschaft Pro-Ge, erinnerte vor Verhandlungsstart in der Wirtschaftskammer noch einmal an die vollen Auftragsbücher der Metallindustrie, das müsse sich auch in einem "fairen und guten" Angebot widerspiegeln. "Wir stehen dann auf, wenn das Ergebnis stimmt", so Wimmer zu Verhandlungsbeginn.

Christian Knill, Obmann der Metalltechnischen Industrie, erneuerte seine Hoffnung heuer ausnahmsweise ohne nächtelangem Feilschen auszukommen, an einen Abschluss heute glaubt aber auch er "eher weniger".

Industrievertreter bezeichnet Forderungen als "unvernünftig hoch"

Zweifeln lässt ihn die Forderung von vier Prozent Lohnzuwachs, die "unvernünftig hoch" sei. Außerdem wolle er nicht nur über Prozente, sondern auch über ein ganzes Bündel an Rahmenbedingungen reden. "Die geplante Angleichung von Arbeitern und Angestellten hat auch Auswirkungen auf die Kollektivvertragsverhandlungen", so Knill.

Im Vorjahr einigten sich die Sozialpartner auf eine KV-Erhöhung von 1,68 Prozent - bei einer Jahresinflationsrate von 0,8 Prozent. Heuer liegt diese bei 1,8 Prozent. (apa/red)