Bauindustrie : Vatikan verurteilt Bauchef zu zwei Jahren Haft

Ein vatikanisches Gericht hat den römischen Bauunternehmer Angelo Proietti zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft wegen "Selbstgeldwäsche" verurteilt. Eine Million Euro von Proietti, Inhaber eines Bankkontos bei der Vatikanbank IOR, werde einbehalten, teilte die Pressestelle des Vatikans mit. Der Geldbetrag war bereits 2014 von den vatikanischen Behörden konfisziert worden.

Diese ermittelten seit Jahren zusammen mit der römischen Staatsanwaltschaft gegen Proietti. Bei der Verurteilung des Bauunternehmers handelt es sich um den ersten Schuldspruch des Vatikans wegen "Selbstgeldwäsche". Als Selbstgeldwäsche bezeichnet man das Reinwaschen von Vermögen, das aus eigenen Straftaten stammt.

Im Vatikan wird dieses Vergehen mit bis zu zwölf Jahren Haft bestraft. Das Gerichtsurteil sei angesichts der Bemühungen des Vatikans im Kampf gegen Geldwäsche besonders wichtig, verlautete es aus dem Vatikan.

Gegen den 63-Jährigen hatte auch die italienische Justiz wegen betrügerischen Bankrotts Untersuchungen eingeleitet. 2016 war er unter Hausarrest gestellt worden. Er soll mehr als 11 Millionen Euro auf unlautere Weise beiseitegeschafft haben. (apa/red)