Übernahme : UPS steht vor Milliardenübernahme

Coyote wurde 2006 gegründet und organisiert den Angaben zufolge täglich 6.000 Lkw-Ladungen für Speditionen und Industrieunternehmen jeglicher Größe. Die Kartellbehörden müssen der Übernahme noch zustimmen, UPS rechnet jedoch binnen 30 Tagen mit dem Abschluss. Der Konzern will mit der Übernahme sein Geschäft mit Lkw-Transporten ausbauen und erwartet, dass die neue Tochter ab 2016 zum Konzerngewinn beiträgt. Die jährlichen Synergien beziffert UPS auf 100 bis 150 Millionen Dollar. Dabei soll Coyote als eigenständiges Unternehmen unter dem Konzerndach erhalten bleiben. Vorstandschef Jeff Silver soll Coyote weiterhin führen. Das Unternehmen erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 2,1 Milliarden Dollar.

Rivale Fedex ist ebenfalls nicht untätig

Der Konkurrenzt Fedex hatte schon im April geplant, mit einer milliardenschweren Übernahme des Deutsche-Post-Rivalen TNT Express sein Europa-Geschäft auszubauen, was nun die EU-Kommission genauer überprüft. Denn wenn Fedex wie geplant den niederländischen Rivalen TNT Express übernähme, blieben von derzeit vier großen Paketzustellern in Europa nur noch drei übrig. Die EU-Kommission will deshalb beleuchten, ob die Übernahme den Wettbewerb einschränken könnte. Neben den beiden Unternehmen bieten laut EU-Kommission nur noch die Post-Tochter DHL und UPS ähnlich umfassende Dienste in Europa an. Die EU-Kommission hatte im Jänner 2013 bereits die Übernahme von TNT Express durch UPS untersagt, weil sie eine Schwächung des Wettbewerbs fürchtete. Dagegen reichte UPS beim EU-Gericht in Luxemburg Klage ein, eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.

"Viele Branchen (...) sind stark auf erschwingliche und zuverlässige Paketdienste angewiesen, und viele Verbraucher benötigen diese Dienste, damit sie die gekauften Waren sicher und schnell erhalten", erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Ihre Behörde wolle daher sicherstellen, dass die Übernahme nicht am Ende zu höheren Preisen für die Kunden führe. Mangelnden Konkurrenzdruck fürchten die Brüsseler Wettbewerbshüter bei den meisten internationalen Express-Zustellungen. Auch bei Standardzustellungen mit Zielländern außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) würde die Fusion den beiden Firmen einen sehr hohen Marktanteil an einigen Bestimmungsorten sichern, meint die EU-Behörde. (apa/dpa)