Rechtstipp : Update Recht: Spenden ohne Beigeschmack

Nicht nur Spenden an Parteien, auch „Corporate Social Responsibility“-Aktivitäten stehen hoch im Kurs: Österreichs Unternehmen spenden jedes Jahr mehr als 100 Millionen Euro. Die zunehmende Übernahme sozialer Verantwortung erhöht aber gleichzeitig signifikant das Risiko von Korruption und Untreue im eigenen Unternehmen. Unter Korruption im weiteren Sinne versteht man den Missbrauch von Macht oder einer Befugnis zum eigenen oder zum Vorteil eines Dritten. Von Bestechung, Veruntreuung, verdeckten oder überhöhten Honoraren („Kickback-Zahlungen“), über Vetternwirtschaft, Annahme unangemessener Geschenke bis hin zu Vertuschung und Machtmissbrauch sind viele Ausformungen möglich. Das kann für ein Unternehmen weitreichende Konsequenzen haben: Es drohen nicht nur Reputationsschäden, sondern auch beträchtliche Geldstrafen und der Ausschluss von öffentlichen und privaten Aufträgen.

Dies erfordert den Aufbau eines angemessenen und effektiven Compliance-Management-Systems. Darunter fallen insbesondere Maßnahmen wie ein effektives Risikomanagement durch die Einführung von Transparenzregeln und Kontrollmechanismen, interne Kontrollsysteme zur Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorgaben sowie zur Abwehr von Schäden, Fortbildung der Mitarbeiter und regelmäßige Risikoanalysen (sogenannte „Health-Checks“). Wichtig ist dabei, dass diese Maßnahmen nicht nur auf dem Papier bestehen, sondern auch nachweisbar gelebt werden.

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Rechtsanwalt Mag. Georg Krakow, MBA, ist Partner für Compliance und Investigations bei Baker McKenzie in Wien, Mag. Jasmin Rosita Zareie ist Rechtsanwaltsanwärterin ebendort.