Coronakrise : UNO: Coronahilfen mit Klimaschutz verbinden

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat gefordert, Wirtschaftshilfen in der Corona-Krise mit Klima- und Umweltschutz zu verbinden. "Wenn wir nun Billionen ausgeben, um uns von Covid-19 zu erholen, müssen wir neue Jobs und Gewerbe über einen sauberen, gerechten Wandel schaffen", sagte Guterres beim Petersberger Klimadialog der deutschen Bundesregierung.

Wo Steuergelder genutzt würden, um Unternehmen zu retten, müssten sie "grüne" Arbeitsplätze und nachhaltiges Wachstum erzeugen. "Sie dürfen nicht veralteten, schmutzigen, CO2-intensiven Industrien aus der Klemme helfen."

Sowohl im Kampf gegen die Corona- als auch gegen die Klimakrise brauche es eine "mutige, visionäre und gemeinschaftliche Führung", sagte Guterres. Es fehle aber noch am politischen Willen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Alle Länder müssten sich dazu bekennen, bis 2050 klimaneutral zu werden - also unterm Strich keine zusätzlichen Treibhausgase mehr auszustoßen. 121 Staaten hätten dies bereits getan.

Die Corona-Pandemie seine Gelegenheit, die Welt auf einen Pfad zu führen, der den Klimawandel bekämpfe, die Umwelt schütze, den Verlust von Artenvielfalt umkehre und die langfristige Gesundheit und Sicherheit der Menschheit sichere, sagte Guterres. Subventionen für fossile Brennstoffe - also Kohle, Öl und Erdgas - müssten abgeschafft und der Ausstoß von CO2 müsse mit einem Preis belegt werden.

"Dies sind dunkle Tage, aber sie sind nicht ohne Hoffnung", sagte Guterres. "Wir haben ein seltenes und kurzes Zeitfenster, unsere Welt zum Besseren wieder aufzubauen."

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel befürwortet eine deutliche Anhebung des EU-Klimaschutzziels für das Jahr 2030. Sie begrüße Vorschläge der EU-Kommission, eine Treibhausgas-Minderung von 50 bis 55 Prozent anzustreben im Vergleich zu 1990, sagte die CDU-Politikerin beim Petersberger Klimadialog. Derzeit gilt ein Ziel von 40 Prozent Minderung. (dpa/apa/red)