Personalia : Unmut in Tirol wegen Ernennung Gorbachs als BBT-Aufsichtsrat

Der Einzug des ehemaligen Vizekanzlers Hubert Gorbach (FPÖ bzw. BZÖ) in den Aufsichtsrat der Brennerbasistunnel Gesellschaft (BBT SE) spaltet offenbar die Gemüter in der Tiroler ÖVP.

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Während Wirtschaftskammerchef Jürgen Bodenseer die Entscheidung scharf kritisierte, rückt nun Altlandeshauptmann Herwig van Staa zur Verteidigung des Vorarlbergers aus und attackiert seinerseits Bodenseer.

Scharfe Attacken gegen WK-Präsident und Parteifreund Bodenseer

Gorbach habe als ehemaliger Verkehrsminister ungeheure Verdienste um das Land Tirol geleistet und sei "in höchstem Maße qualifiziert" für die Aufsichtsratsposition, sagte Van Staa zur APA. So habe der ehemalige Freiheitliche etwa als Ressortchef einen gehörigen Anteil an der seinerzeitigen Gründung der Brennerbasistunnel Gesellschaft, so Van Staa.

Zudem erinnerte der frühere Landeschef und Landtagspräsident an die Verdienste Gorbachs beim Abschluss des Staatsvertrages zwischen Österreich und Italien zum Bau des Tunnels. Überdies habe unter anderem dank des Ex-Vizekanzlers erreicht werden können, dass die EU deutlich erhöhte Beiträge leistete und etwa 50 Prozent der Planungskosten für den BBT übernahm.

Bodenseer zur Causa: "Das ist einfach furchtbar"

Bodenseer hatte den Einzug Gorbachs in den Aufsichtsrat gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" mit "Das ist einfach furchtbar" kommentiert. Man hätte einen besser Qualifizierten finden können, befand der schwarze Wirtschaftskammerpräsident. "Das ist eine Ungeheuerlichkeit. Ein Blödsinn", richtete nun Van Staa seinem Parteifreund aus. Bodenseer solle sich bei Gorbach entschuldigen, forderte der Altlandeshauptmann. (apa/red)