Forschung : TÜV Austria und TU Wien: Neues Labor für Sicherheit der Automatisierung

Der Entwicklung und Verbesserung der Sicherheit in der automatisierten Industrieproduktion widmet sich das präsentierte "TÜV Austria Security in Industry - Research Lab". Rund 30 Experten der Technischen Universität (TU) Wien und vom TÜV Austria beteiligen sich an dem neuen Labor, hieß es seitens des Unternehmens, das unabhängig davon auch seine Wissenschaftspreise vergab.

Seitens der TU werden Wissenschafter der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften, der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik und der Fakultät für Informatik in der Einrichtung mitarbeiten. Die TÜV Austria Group bringt zwei Millionen Euro als Direktinvestition in die auf fünf Jahre ausgelegte Initiative ein. Insgesamt sollen mehr als fünf Mio. Euro in das Vorhaben fließen, hieß es.

Viele Sicherheitsmechanismen aus der Zeit vor der Digitalisierung

In neun ausgeschriebenen Dissertationsprojekten soll etwa die Sicherheit bei der Zusammenarbeit von Robotersystemen und Menschen behandelt werden. Auch die Verbindung solcher Industrieanlagen mit dem Internet und die damit verbundene potenzielle Angreifbarkeit, soll thematisiert werden.

"Viele der Systeme, die heute in der Industrie im Einsatz sind, sind historisch gewachsen. Sicherheitsmechanismen stammen teilweise aus einer Zeit, in der die Entwicklung in Richtung Industrie 4.0 noch gar nicht absehbar war", so Wolfgang Kastner von der TU, der als einer der Projektleiter der neuen Einrichtung fungiert. Die Forscher werden in dem Zusammenhang Simulationsmodelle entwickeln und Lösungen auch in der Pilotfabrik der TU in Wien-Aspern erproben, heißt es.

Wissenschaftspreise an Jungforscher aus Wien und Niederösterreich

An der TU Wien hat der TÜV auch seine diesjährigen, mit insgesamt 15.000 Euro dotierten "Wissenschaftspreise an innovative Projekte vergeben. Der mit 8.000 Euro dotierte Preis aus dem Bereich Universitäten und Fachhochschulen ging an die Diplomarbeit von Katharina Ceesay-Seitz von TU Wien. Sie arbeitete zur Entwicklung einer Verifikationsmethode im Zusammenhang mit einem neuen System zur Überwachung von Radioaktivität, das derzeit am europäischen Teilchenforschungszentrum CERN bei Genf (Schweiz) entwickelt wird.

Über 5.000 Euro durften sich Michael Hicker und Patrick Kraus von der HTL Hollabrunn freuen. Ihr "Smart Plant Assistant" ist ein Messgerät, das vor Überwässerung und -düngung des Bodens warnt und anzeigt, wann Pflanzen Wasser brauchen. In der Kategorie "Unternehmenspraxis" war die ÖBB Postbus GmbH erfolgreich.

Der Einsatz von Hightech-Brillen im Bereich der Busbegutachtung unter dem Projekttitel "Smart Glasses" brachte dem Unternehmen den Preis und 2.000 Euro ein. Die Publikumspreise gingen an Michael Treml (TU Wien), die HTL-Wels-Schüler Lukas Grüblinger, Maximilian Dittrich und Jürgen Drack sowie an die Wiener Firma LITE-Soil GmbH. (apa/red)

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