Datengetriebene Geschäftsmodelle : Trotec-Chef Andreas Penz: "Laserleistung in Spitzenzeiten einfach freischalten"

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Die Software zur Steuerung der Laser samt zugehöriger Benutzeroberfläche war bei Kunden in 90 Ländern gut eingeführt. Und trotzdem entschied sich der Marchtrenker Lasertechnikhersteller Trotec für einen Strategiewechsel im Softwaresegment. 2017 fiel im Traunviertel der Startschuss für ein Projekt der Sonderklasse. „Wir entschieden uns - Stichwort Digital Customer Engagement - für die Entwicklung einer komplett neuen, cloudbasierten Software“, schildert Trotec-CEO Andreas Penz. Die Kapazitäten wurden dafür hochgefahren: 20 Entwickler stellten in Rekordzeit eine Beta-Version auf die Beine, die nun den Kunden auf dem ganzen Erdball - die installierte Basis liegt bei 30.000 Trotec-Geräten - maßgeschneiderte Dienstleistungen rund um die Kernleistungen Lasergravieren, -markieren und -schneiden - zur Verfügung stellt.

Freemium-Schiene bzw. modernes Geschäftsmodell

Dabei denkt Penz weniger an Services, wie vorausschauende Wartung oder IoT, denn das seien die Basisbausteine, die man heute schon dem Kunden anbiete. Spannender seien über die Freemium-Schiene vertriebene Dienste, bei denen die Basisfunktionalitäten kostenfrei und die Premiuminhalte über ein Abonnement abgerechnet werden. So können unter anderem Verbrauchsmaterialien wie etwa laminierte Kunststoffplatten für Gravuren über spezielle Promotions angeboten werden. Die Business Unit der Laser- und Gravurmaterialien trägt im Unternehmen immerhin schon 25 Millionen Euro zum Jahresumsatz bei.

Laserleistung freischaltbar - Innovative Laser Software „Ruby“

Auch denkbar: Einstell- und Parameterdaten für optimale Laserergebnisse online mit den Kunden zu teilen. Des Weiteren könnte eine erhöhte, bereits systemimmanente, aber noch gesperrte Laserleistung in Spitzenzeiten, wie etwa dem Weihnachtsgeschäft, über den cloudbasierten Webshop am Gerät "einfach freigeschalten werden", so Penz. Im März des Vorjahres ging die Beta-Version für 100 User live. Go-Live der Marktversion Ruby ist für Juli 2021 vorgesehen. Zwei Jahre später will man schon 10.000 Anwender über die Plattform unterstützen.

Dieser Text ist Teil der Artikelserie "Datengetriebene Geschäftsmodelle". Den vollständigen Artikel lesen Sie in INDUSTRIEMAGAZIN-Ausgabe 3/2021.