Transport : Transporteure erwarten sinkende Frachtpreise
Die Güterbeförderer gehen erstmals seit 2009 von sinkenden Frachtpreisen aus. Auslöser sind die niedrige Inflation und die günstigen Treibstoffpreise. Den Auftragsbestand sehen zwei Drittel der Transporteure als "ausreichend", Sorgen bereitet der andauernde Personalabbau, so Alexander Klacska, Bundesobmann der Sparte Transport in der Wirtschaftskammer.
Anteil österreichischer Lenker nimmt rasant ab
Dabei sitzen am "Bock" ohnehin immer weniger österreichische Lenker. Bei Einführung der Lkw-Maut im Jahr 2004 wurden noch 60 Prozent der Kilometerleistung von heimischen Lkw abgespult, nunmehr sind es 40 Prozent.
Aber auch für die weniger werdenden Fahrer fehlt der Nachwuchs - unter anderem deshalb, weil ein gewerblicher Lkw erst ab 21 Jahren gelenkt werden darf, obwohl der Lkw-Führerschein schon mit 18 gemacht werden kann.
Im Vorjahr wurden 1.581 Transportunternehmen neu gegründet, der Löwenanteil entfällt auf Kleintransporteure. Dem stehen 438 Insolvenzen gegenüber, das ist der zweitniedrigste Stand der vergangenen zehn Jahre.
Die Neuzulassungen von Lkw über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht haben um 6,6 Prozent zugelegt, insgesamt wurden 7.281 Lkw neu zugelassen. Die Neuzulassungen bei Bussen blieben 2015 im Jahresvergleich stabil.
Ansturm der Flüchtlinge kostet 8,5 Mio. Euro pro Tag
Die große Schwierigkeit des heurigen Jahres ist auch für die Branche der Güterbeförderer der Ansturm hunderttausender Einwanderungswilliger nach Westeuropa. Die Einführung von Grenzkontrollen an allen Grenzübertritten Österreichs würde die Wirtschaft pro Tag bis zu 8,5 Mio. Euro kosten. Sollten europaweit die Grenzbalken wieder runter gehen, wäre Österreich davon besonders betroffen, warnt Klacska.
Er wünscht sich eigene Lkw-Korridore, auf denen Lastwagen fahren dürfen, deren Laderaum plombiert ist. Beim Innenministerium habe man mit dem Vorschlag aber noch nicht viel Gehör gefunden. (apa/red)