Verkehr : Transit durch Tirol: "Weit über zwei Millionen Lkw auch heuer"

BBT Brenner Basistunnel Tunnelbau Tirol Südtirol Bau Bauindustrie
© APA/EXPA/JOHANN GRODER

In Tirol werden mit dem neuen Jahr die Maßnahmen gegen den Lkw-Transitverkehr, wie bereits angekündigt, verschärft. Davon umfasst sind weitere Einschränkungen im Bereich des Nachtfahr- und Euroklassenfahrverbots. So fällt etwa die generelle Ausnahme für Euro 6 Lkw im Nachtfahrverbot - mit Ausnahme von medizinischem Material, leicht verderblichen Waren und dem Ziel-und Quellverkehr.

Auch Fahrten im Vor- und Nachlaufverkehr zum Bahntransport werden für diese Euroklassen weiter möglich sein. "Diese Verschärfung wurde notwendig, da mit der bestehenden Ausnahmeregelung die NO2-Grenzwerte (Stickstoffdioxid, Anm.) nicht einzuhalten gewesen wären und wir damit ein EU-Vertragsverletzungsverfahren riskiert hätten", begründete LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) den Schritt, der schon 2015 in einer Verordnung festgelegt worden war. NO2-Emissionen hätten außerdem in der Nacht lufthygienisch "deutlich schlechtere Ausbreitungsbedingungen".

Aber auch die Euroklassen 4 und 5 sind von den Maßnahmen umfasst. "Die Ausnahmeregelung für Euroklasse 4 im Ziel- und Quellverkehr wird es ebenso nicht mehr geben, wie die für die Euroklasse 5 im Transit", so Felipe. Auch diese Verschärfung sei bereits 2019 festgelegt worden. Als Alternative bewirbt die Tiroler Verkehrslandesrätin den Umstieg auf die Rollende Landstraße (RoLa). Deren Kapazitäten könnten bei Bedarf "umgehend erhöht" werden, meinte sie.

Dass die Corona-Pandemie den Lkw-Schwerverkehr nicht wesentlich einbremsen konnte, zeigen bereits die Zahlen. Auch heuer donnerten "weit über zwei Millionen Transit-Lkw" über den Brenner, hieß es. Im Jahr 2019 wurde laut Autobahnbetreiber Asfinag mit 2,47 Mio. Schwerverkehrs-Fahrten über die Brennerstrecke ein neuer Rekord erreicht. "Von einem Einbruch oder tendenziellem Rückgang kann trotz der vielfältigen einschränkenden Maßnahmen im Laufe des Jahres und der schwierigen wirtschaftlichen Situation in Europa nicht gesprochen werden", stellte Felipe fest. (apa/red)