Batterienhersteller : Tojners Batterienhersteller Varta mit neuem Anlauf an Börse Frankfurt

Michael Tojner
© Paul Jezek

Der deutsche Mikrobatterie-Hersteller Varta, der der Montana Tech des österreichischen Investor Michael Tojner gehört, nimmt erneut Anlauf an die Frankfurter Börse. Im Zuge des Börsengangs werden neue Aktien aus einer geplanten Kapitalerhöhung mit einem Bruttogesamterlös von rund 150 Millionen Euro angeboten. Weitere Papiere will der Varta-Eigentümer Michael Tojner anbieten.

Dem Unternehmen selbst sollen dadurch rund 150 Millionen Euro zufließen, wie das Unternehmen am Mittwoch ankündigte. Insgesamt dürfte der Börsengang des Produzenten von Knopfzellen für Hörgeräte und Kopfhörer rund 200 Millionen Euro schwer werden. Varta nannte keinen genauen Termin für den 2017 geplanten Sprung aufs Parkett, in der Regel vergehen zwischen der offiziellen Ankündigung und dem ersten Handelstag rund vier Wochen.

Tojner gehört Varta über seine schweizerische Holding Montana Tech. Er will nach dem Börsengang zunächst die Mehrheit behalten, der Streubesitz soll bei rund 40 Prozent liegen.

Die Einnahmen aus dem Börsengang will Varta in das weitere Wachstum stecken. "Die Nachfrage nach unseren Produkten wächst massiv, so dass wir die Produktionskapazitäten erheblich ausbauen müssen", sagte Varta-Chef Herbert Schein. Varta ist eigenen Angaben zufolge Marktführer für Hörgerätebatterien, verspürt aber auch eine massive Nachfrage nach Batterien für schnurlose Kopfhörer oder andere Wearables. 2016 erwirtschaftete Varta einen Umsatz von etwa 214 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2017 kletterte der Umsatz nach Unternehmensangaben um 13 Prozent auf etwa 120 Millionen Euro, der Betriebsgewinn stieg um 90 Prozent auf rund 19,4 Millionen Euro.

Im Spätherbst 2016 hatte Varta den Börsengang abgebrochen, weil sich nicht ausreichend Käufer für die Aktien fanden. Neben einem öffentlichen Angebot plant Varta diesmal Privatplatzierungen bei institutionellen Anlegern.

Die 120 Jahre alte Varta AG war bis 2007 schon einmal börsennotiert. Das heutige Unternehmen ist aber nur ein kleiner Teil des damaligen Konzerns. Die Industriellenfamilie Quandt hatte das Geschäft mit Autobatterien an den US-Autozulieferer Johnson Controls und die Haushaltsbatterien an die heutige Spectrum Brands verkauft. (dpa/apa/red)