Holzverarbeiter : Tiroler Holzkonzern Egger: Weniger Gewinn trotz guter Auslastung

Der Tiroler Holzkonzern Egger mit Sitz in St. Johann in Tirol hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2018/19 einen Umsatz von 1,432 Mrd. Euro verbucht, was ein Plus von 8,2 Prozent bedeutet. Das Ergebnis nach Steuern ging von 84,3 Mio. Euro im Halbjahr 17/18 auf nunmehr 57,2 Mio. Euro zurück, wie aus dem veröffentlichten Halbjahresfinanzbericht hervorgeht.

Das operative Ergebnis stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4 Prozent auf 231,4 Mio. Euro und das Ergebnis vor Steuern sank von 104,9 auf 90,3 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote lag zum Bilanzstichtag bei 38,6 Prozent.

Thomas Leissing, Leitung Finanzen/Verwaltung/Logistik und Sprecher der Egger-Gruppenleitung, bezeichnete die Umsätze und Erträge in einer Aussendung als "zufriedenstellend". Der Holzkonzern habe das "positive gesamtwirtschaftliche Umfeld" in den vergangenen sechs Monaten nutzen können. Die Kapazitäten der 18 Standorte seien "gut ausgelastet" gewesen.

Mit 76,5 Prozent erwirtschaftete Egger im Produktbereich Möbel und Innenausbau den größten Umsatzanteil. Die Erlöse in diesem Bereich seien in allen relevanten Märkten im Vergleich zum Vorjahr gewachsen und belaufen sich gesamt auf 1,223 Mrd. Euro (plus 3,8 Prozent). Im Bereich Fußboden hingegen sei die Marktlage in Gesamteuropa "unverändert schwierig". Dennoch sei es gelungen, die Mengen aus dem Werk Juri Gagarin in Russland vor allem am russischen Markt zu erhöhen, wodurch die Umsätze der Division auf 225,3 Mio. Euro (plus 4,7 Prozent) anwuchsen.

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Im ersten Halbjahr tätigte der Holzkonzern Investitionen in Höhe von 242,9 Mio. Euro (Vorjahr: 264,4 Mio. Euro). Davon entfielen 40,4 Mio. Euro (Vorjahr: 36,3 Mio. Euro) auf Erhaltungsinvestitionen und 202,5 Mio. Euro (Vorjahr: 228,1 Mio. Euro) auf Wachstumsinvestitionen inkl. Akquisitionen. Die Belegschaft sei im Vergleich zum Jahresdurchschnitt gewachsen und lag zum Stichtag bei 9.617 Mitarbeitern.

Für das zweite Halbjahr erwartet Egger eine stabile Entwicklung in allen europäischen Märkten und Russland. Die Erwartungen für den größten Produktbereich Möbel- und Innenausbau seien über alle Standorte "stabil".

Als herausfordernd sah Ulrich Bühler, Leitung Vertrieb/Marketing Egger Gruppe, das noch relativ neue Marktumfeld in Südamerika an: "Vor allem die hohe Inflation und der Währungsverfall des Argentinischen Peso stellen uns vor Herausforderungen." Außerdem stelle die Entwicklung der Rohstoffmärkte, insbesondere eine Verknappung von Holz, ein wesentliches Risiko dar. Dem will das Unternehmen mit der Inbetriebnahme von zusätzlichen Veredelungskapazitäten und Investitionen zur Verbesserung der Rohstoff- und Energiesituation sowie mit ständiger Optimierung der Materialeinsätze und der Kostenstruktur entgegenwirken. (apa/red)